Das Juni/Juli-Programm hat der in Wien lebende und arbeitende Künstler, Kritiker und Kurator Walter Seidl zusammengestellt. Unter dem Titel «Eye / View / Glass / Mirror» zeigt Seidl Filme bzw. Videos von drei österreichischen Künstlerinnen unterschiedlicher Generationen. Die Arbeiten beziehen sich auf die Visualisierung weiblicher Subjektkonstruktionen, bei denen unterschiedliche Formen von Sichtbarkeit ins Bild treten. Mit Hilfe von Glas werden Körperteile verflacht oder im Spiegel verzerrt und spezifische Positionierungsmodelle weiblicher Repräsentanz überprüft. Das Auge wird herausgefordert, den Bewegungen der Frauen und ihrer Körper zu folgen sowie verschiedene Blickachsen zu erproben. Allen Arbeiten liegt eine von der Moderne ausgehende minimale Ästhetik bzw. Bildsprache zugrunde, an die sich jede der drei Künstlerinnen mit individuellen konzeptuellen Mitteln annähert. Der weibliche Körper wird zu einem Symbol für graduelle Sichtbarkeitsmomente, die Fragen sowohl nach einer medialen Präsenz als auch Absenz mit ins Spiel bringen.