Hero
Hong Kong/China 2002, 99', 35mm, Mandarin/d/f. Regie Zhang Yimou. Drehbuch Feng Li, Bin Wang, Zhang Yimou. Mit Jet Li, Tony Leung, Maggie Cheung, Zhang Yiyi, Daoming Chen.
Neue Heldinnen zum Jahrtausendwechsel: Die Vorlesung zu den 2000er-Jahre von Miriam Loertscher findet am Mittwoch, 10. Juni, 18:15 Uhr im Lichtspiel statt.
Im dritten Jahrhundert vor Christus versucht der – historisch verbürgte und von den Geschichtsschreibern als Tyrann porträtierte – König Qin, die Herrschaft über ganz China zu erringen. Seine Gegner setzen Attentäter auf ihn an, die ihn zehn Jahre in Schach halten. Doch dann kommt ein Provinz-Hauptmann an den Hof, der dem Kaiser die Lösung seines Problems offeriert. Zhang Yimou inszenierte die Heldensaga opulent-opernhaft. Neben seiner rauschhaften Bildästhetik wartet Hero auch mit einer grandiosen Tongestaltung auf, die durch ihre dynamischen Effekte das Publikum mitten ins Geschehen zu ziehen vermag. Ein Höhepunkt des Martial-Arts-Genres.
«Hero ist ein Actionfilm, der vermittels einer faszinierenden Metamorphose als philologisches Streitgespräch daherkommt. Aber anders als in Kurosawas Rashomon, dem historischen Vorbild, stehen die drei Versionen der Geschichte bei Zhang Yimou nicht gleichberechtigt nebeneinander. Es gibt eine höhere Wahrheit hinter dem Tun, und sie verkörpert sich in den beiden Schriftzeichen, die einer der besiegten Rebellen am Ende in den Sand der Wüste Taklamakan zeichnet. Zusammen gelesen bedeuten sie ‹alle unter dem Himmel› - die Formel, mit der die Ch'in-Kaiser wie alle folgenden chinesischen Dynastien ihren Anspruch auf Alleinherrschaft begründeten.» Andreas Kilb, FAZ
Vorstellung im Lichtspiel: Mi. 10.6. 20:00.