HANDLING THE UNDEAD
NO/SE 2024, 98', DCP, Nor/d/f. Ab 16 (16) J., Regie Thea Hvistendahl. Drehbuch John Ajvide Lindqvist, Thea Hvistendahl. Mit Renate Reinsve, Anders Danielsen Lie, Bahar Pars, Bjørn Sundquist.
Ein geheimnisvoller, nachdenklicher Zombie-Film und zugleich ein Film über Trauer, Verlust und Hoffnung. Thea Hvistendals Regiedebüt basiert auf einem Drehbuch von John Ajvide Lindqvists, dem Autor von Let the Right One in und Border. Grosser Preis des Neuchâtel International Fantastic Film Festival NIFFF 2024!
Es ist ein schwüler Sommerabend in Oslo und merkwürdige Dinge geschehen. Verhängnisvoll ballen sich Vogelschwärme am dämmernden Himmel zusammen, auf einmal gehen die Alarmanlagen der geparkten Autos los, die Ampeln spielen verrückt, es kommt zu einem Stromausfall – und die Toten erwachen.
Anna hat vor Kurzem ihren kleinen Sohn verloren. Ihr Vater hat den Enkel bei Einbruch der Dunkelheit auf dem Friedhof ausgegraben und nachhause gebracht, weil er nicht mitansehen kann, wie sich seine Tochter vor Kummer quält. Tora hat am Nachmittag ihre Partnerin bestattet, doch nun steht diese schweigend in der gemeinsamen Küche. David und seine zwei Kinder haben an diesem Abend die Mutter bei einem Autounfall verloren, aber sie ist anscheinend wieder ins Leben zurückgekommen. Wirklich lebendig sind die Verstorbenen aber nicht. Was sind sie und was wollen sie?
«Wären Zombies nicht so sehr darauf fixiert, unsere Gehirne zu fressen, wäre es vielleicht rührend, sie in der Nähe zu haben: halb lebendige, halb atmende Erscheinungen von Menschen, die wir geliebt haben, die man sehen und in den Arm nehmen und mit denen man reden kann, nicht wirklich präsent, aber auch nicht abwesend. Ob das der Leere des Todes vorzuziehen ist, ist die Frage, die Handling the Undead über weite Strecken seiner Laufzeit begleitet, auch wenn die Bedrohung durch die Untoten, die zu ihren üblichen Gewohnheiten zurückkehren, diesem sanften, traurigen Trauerdrama einen Kern aus kaltblütigem Horror verleiht. Thea Hvistendahls beeindruckend zurückhaltendes Spielfilmdebüt mag seine Genre-Absichten bis zum letzten Akt in der Hinterhand behalten, doch es fühlt sich nie wie ein Trick oder ein Kompromiss an: Es ist ein lebendiger, toter Albtraum mit einem Hirn und einem Herzen und, am wichtigsten und unausweichlich, einer Seele». Guy Lodge, «Variety»