UN BEAU MATIN
FR/GB/DE 2022, 112', DCP, F/d. Regie Mia Hansen-Løve. Drehbuch Mia Hansen-Løve. Mit Léa Seydoux, Pascal Greggory, Melvil Poupaud, Camille Leban Martins.
Das Ende eines Lebens und die Wiedergeburt einer Liebe: Mia Hansen-Løves bisher letzter Film ist eine zärtliche Studie über die Komplexität des Lebens.
Die 35-jährige Dolmetscherin Sandra (Léa Seydoux), eine junge Mutter, die ihre Tochter allein erzieht, besucht oft ihren kranken Vater Georg (Pascal Greggory). Während sie sich mit ihrer Familie auf einen Hindernislauf begibt, um ihn pflegen zu lassen, lernt sie Clément (Melvil Poupaud) kennen, einen Freund, den sie schon lange aus den Augen verloren hat. Als junger Vater fällt es Clément schwer, sich zwischen seiner Frau und Sandra zu entscheiden.
«Mia Hansen-Løve (...) kehrt zu einem ihrer wiederkehrenden Themen zurück, nämlich der Art und Weise, wie sich die verschiedenen Stränge eines Lebens überschneiden und gegenseitig beeinflussen. Hier beschäftigt sich die Protagonistin Sandra mit der Wiedergeburt der Liebe, während sie über das Ende eines Lebens nachdenkt – das ihres Vaters. (...) Nach der selbstreflexiven Verspieltheit von Bergman Island bietet Hansen-Løve eine rigorose, aber zärtliche Studie über die Komplexität des Lebens, gesehen durch die Linse eines pragmatischen Realismus. Léa Seydoux glänzt in ihrer ungeschminktesten Rolle der letzten Zeit an der Seite von Pascal Greggory, dessen Status als französischer Kinoveteran in seiner Darstellung eines Intellektuellen, der seinen Lebensabend vor sich hat, eine neue Dimension erreicht.» Jonathan Romney, zitiert nach Viennale