Tchaikovsky's Wife
RU 2022, 143', DCP, Ru/d/f. Ab 16 (16) J., Regie Kirill Serebrennikov. Drehbuch Kirill Serebrennikov. Mit Alyona Mikhailova, Odin Lund Biron, Ekaterina Ermishina.
Kirill Serebrennikov (Petrov's Flu, Leto) erzählt in seinem neuen Film vom Martyrium der Antonina Milikukova (überzeugend verkörpert von Alyona Mikhailova), die dem russischen Komponisten Pyotr Tchaïkovsky schicksalshaft verfiel.
Russland im 19. Jahrhundert: Die Aristokratin Antonina Miliukova könnte alles haben, was sie will. Doch die so schöne wie intelligente Frau ist einzig davon besessen, den berühmten Komponisten Pyotr Tchaïkovsky zu heiraten. Dieser stimmt der Liaison überraschend zu – primär, um den anhaltenden Gerüchten um seine Homosexualität entgegenzuwirken. Schon bald macht er Antonina jedoch für sein eigenes Unglück verantwortlich und zeigt ihr seine Verachtung.
«Sererbrennikov beschreibt eine gnadenlose, stockfinstere Welt, die von einer Religion (in diesem Fall der russisch-orthodoxen Religion, aber das ist egal, in dieser Hinsicht sind alle Religionen gleich) und einer völlig patriarchalischen Gesellschaft beherrscht wird, die von der Frau verlangt, sich ihrem Ehemann vollständig zu unterwerfen. (…) Es gibt zwei Elemente, die in Serebrennikovs Film ständig aufeinanderprallen: eine machistische Gesellschaft und eine Frau mit ziemlich offensichtlichen psychischen Problemen. Man schwankt zwischen zwei Gefühlen: Was will uns Serebrennikov sagen? Will er die Hartnäckigkeit einer Frau feiern, die anerkannt werden will und sich gegen Unterdrückung wehrt? Oder den Wahnsinn dieser Frau? (…) Die spektakuläre, ultrapräzise Inszenierung, in der sich das Bühnenbild ohne zeitliche Unterbrechung verändert, in der Realität und Träume miteinander verschmelzen, ist beeindruckend und fesselnd und gehorcht einer magischen Choreografie - allerdings einer schwarzen Magie.» Les Inrockuptibles