Stromboli
Italien/USA 1950, 106', DCP, OV/d. Regie Roberto Rossellini. Drehbuch Roberto Rossellini, Sergio Amidei, Renzo Cesana, Art Cohn, Gian Paolo Callegari, Félix Morlion. Mit Ingrid Bergman, Mario Vitale, Renzo Cesana.
Ingrid Bergman spielt Karin, eine displaced person aus Litauen, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in einem italienischen Flüchtlingslager landet. Dort begegnet dem Soldaten Antonio, den sie kurzerhand heiratet, um dem Lager zu entfliehen. Sie folgt ihm auf seine Heimatinsel Stromboli. Die Bewohner der Insel empfangen sie aber überwiegend mit Argwohn. Und auch Antonio stellt sich als tumb und gewalttätig heraus.
«Ich habe versucht, mir das Leben dieser litauischen Frau dort vorzustellen; gross und stolz schreitet sie auf dieser Insel des Feuers und der Asche zwischen den kleinen dunkelhäutigen Fischern und den blassen, von zahlreichen Geburten erschöpften Frauen einher. Es gibt kaum eine Verständigungsmöglichkeit für sie dort, nicht einmal mit dem Mann, der sie aus dem Lager herausgeholt hat. Als sie einander in die Augen sahen, erkannten sie ihre Seelen. Sie hatte in seinen unruhigen, intelligenten Augen einen einfachen, starken und zärtlichen Mann entdeckt. Sie ist ihm gefolgt im Glauben, ihren Retter gefunden zu haben, der ihr nach all den Jahren der Flucht und Angst Geborgenheit und eine neue Heimat geben würde. Aber stattdessen ist sie auf dieser wilden, vom Vulkan geschüttelten Insel gestrandet, wo die Erde schwarz ist und die See schäumt und lärmt.» Roberto Rossellini in einem Brief an Ingrid Bergman, zitiert nach Viennale