Reset - Restart
Reset - Restart
Schweiz 2015, 88', DCP, OV/D. Regie Judith Lichtneckert. Drehbuch Judith Lichtneckert. Mit Mischa Steiner.
Im Alter von 35 Jahren trifft der Basler Mischa Steiner einen Entscheid von existenzieller Tragweite: Er reist nach Südkorea, um seine Adoptionsgeschichte zu recherchieren. Die Regisseurin Judith Lichtneckert hat ihn begleitet.
Mischa Steiner wird 1976 im Alter von dreieinhalb Jahren aus Südkorea in die Schweiz adoptiert. Aufkeimende Fragen zum Adoptionsverlauf und seiner Herkunft verdrängt er jahrelang. Erst im Alter von 35 Jahren wagt er es, sich mit diesem «schwarzen Loch der Kindheit» auseinanderzusetzen und findet in seinen Unterlagen einen ungelesenen Brief, in dem seine Halbschwester die Namen seiner Geburtseltern nennt. Mischa beschliesst, den offenen Fragen nun konsequent nachzugehen: Von heute auf morgen kündigt er seinen Job und seine Wohnung in Basel und wandert nach Korea aus. Eine Reise ins Ungewisse beginnt.
Judith Lichtneckerts feinfühliger Debütfilm erzählt von einem Mann der auf der Suche nach dem Glück einen riesigen Einschnitt in seiner Biographie wagt.
«Ein existentialistisches Roadmovie: Der Film findet einen perfekten Erzählrythmus, dem man gerne folgt.» (filmexplorer.ch)
«Auf das Thema von Reset - Restart kam ich über meinen Protagonisten Mischa. Wir sind seit vielen Jahren befreundet und fanden uns häufig in Diskussionen zum Thema Identität wieder. Es ging meistens um Fragen nach der familiären und der umweltbedingten Sozialisation, und um die Reibung, die entsteht, wenn man sich zwei Kulturen zugehörig fühlt.
Seine Adoptionsgeschichte hat Mischa lange Jahre nicht thematisiert. Dies änderte sich Ende 2008, als er von einer Reise nach New York zurückkehrte. Er begann seine Adoptionsgeschichte zu recherchieren, und fand bald heraus, dass die Namen seiner Eltern aus seinen Adoptionspapieren ersichtlich sind und er in Korea noch eine Schwester hatte. Vor dem Hintergrund dieser familiären Neuigkeiten erhielten seine Identitätsfragen eine neue Dringlichkeit. Nun wollte er der Geschichte seiner Herkunft auf den Grund gehen. Er beschloss, Job und Wohnung aufzugeben, den familiären Cocoon unter seinen Freunden zu verlassen und nach Korea auszuwandern.» Judith Lichtneckert