Niagara
USA 1953, 92', DCP, E/d. Regie Henry Hathaway. Drehbuch Charles Brackett, Walter Reisch, Richard L. Breen. Mit Marilyn Monroe, Joseph Cotton, Jean Peters, Max Showalter, Denis O’Dea.
«Marilyn Monroe ist in Niagara in einer ihrer seltenen ‹ernsten› Rollen zu sehen und glänzt als Femme fatale Rose Loomis, die während eines Urlaubs an den Niagarafällen zusammen mit ihrem Liebhaber ihren psychisch vom Krieg gezeichneten Ehemann George ermorden will. Die frisch verheirateten Eheleute Ray und Polly Cutler werden dabei zu Zeugen, später auch Betroffenen der Geschehnisse. Hathaway nutzt das imposante Naturschauspiel der von Regenbögen umspielten Wasserfälle (eine Spezialkamera mit dem Spitznamen ‹Wirbelnder Derwisch› sorgte mittels Propeller dafür, dass erstmals bei Sprühregen gedreht werden konnte) nicht nur als malerischen Hintergrund, sondern auch als Symbol für die Gefährlichkeit ungezügelter Emotionen. Als Kontrast zu den farbenprächtigen Aussenaufnahmen kommt im klaustrophobisch-düsteren Loomis-Apartment eine Film-noir-Ästhetik zum Einsatz, die das Paar als Gefangene seiner Ehehölle zeigt. (…) Der Trumpf des Films ist eindeutig Monroe – sie zieht alle Register vom naiven Unschuldsengel bis zum mörderischen Luder und lässt so die anderen Schauspieler verblassen.» Oliver Stangl, ray-Filmmagazin, zitiert Stadtkino Basel