LOHNBUCHHALTER KREMKE
DE 1930, 61', 35mm, stumm mit deutschen Zwischentiteln. Regie Marie Harder. Drehbuch Herbert Rosenfeld. Mit Hermann Vallentin, Anna Sten, Iwan Kowal-Samborski, Inge Landgut, Wolfganz Zilzer.
«Dieser Film ist der unbekannteste Schatz des Weimarer Kinos: Marie Harder war die einzige Frau, die vor 1933 (und vor der Naziheldin Leni Riefenstahl) die Rolle der Regisseurin einnahm. Sie war Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und arbeitete in der Filmerziehung. Dies ist ihr einziger Film als Regisseurin: Sie starb im mexikanischen Exil, während der Recherchearbeit für ein neues Projekt. Wir wissen nicht viel über sie, nicht mehr, als das, was hier zu sehen ist.
Lohnbuchhalter Kremke steht den berühmten Filmen des Proletarischen Films der Epoche wie Kuhle Wampe von Bertolt Brecht oder Mutter Krauses Fahrt ins Glück in nichts nach, weder in der Darstellung der unteren Schichten, des Stadtlebens noch der Arbeitsbedingungen. Aber sein Stil ist unter dem Einfluss von Walter Ruttmann wesentlich moderner.» Rüdiger Suchsland, zitiert nach Filmpodium Zürich
Als Vorfilm zeigen wir Zwei Welten von Werner Hochbaum (DE 1930, 21’).