Ab 1942 diente John Huston, der seit The Maltese Falcon zu den Regie-Stars Hollywoods zählte, als Captain im Army Signal Corps. Er drehte in dieser Zeit drei Dokumentarfilme, darunter auch Let There Be Light, der die psychiatrische Behandlung von 75 US-Soldaten schildert. Sie leiden an Neurosen, Angstzuständen, Gedächtnisverlust und Stottern, heute würde vermutlich eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Sie werden unterschiedlichen Behandlungen unterzogen, gelegentlich als geheilt entlassen. Obwohl Hustons Doku dazu dienen sollte, das Verständnis der Gesellschaft für die psychischen Störungen zu fördern und die Behandlung zu entstigmatisieren, wurde er kurz nach seiner Premiere von der US-Armee konfisziert. Erst 1980 wurde die Zensur aufgehoben und der Film 1981 in der Reihe «Un certain regard» in Cannes aufgeführt. Gelegentlich pathetisch und mit einer monumentalen Tonspur versehen, ist Let There Be Light ein wichtiges Dokument der Psychiatriegeschichte und zeugt auch von der steten Verflechtung von Psychiatrie und Militär.