Isle of Dogs
US 2018, 101', DCP, E/d. Regie Wes Anderson. Drehbuch Wes Anderson, Roman Coppola, Jason Schwartzman, nach einer Geschichte von Kunichi Nomura. Mit Scarlett Johansson, Tilda Swinton, Bryan Cranston, Jeff Goldblum, Edward Norton, Bill Murray.
Ein Plädoyer für die Gleichberechtigung von Mensch und Tier: In seinem zweiten Animationsfilm – nach Fantastic Mr. Fox – erzählt Wes Anderson mit vielen filmischen Referenzen eine epische Abenteuergeschichte mit erstaunlich politischem Gehalt.
«Im Japan der nahen Zukunft verbannt ein korrupter Bürgermeister alle Hunde auf eine Müllinsel. Als sein Ziehsohn auf der Suche nach seinem Hund dort landet, haben sich die ausgesetzten Tiere bereits mit den Verhältnissen arrangiert und unterstützen den Jungen. Zeitgleich ruft in der Stadt eine US-amerikanische Austauschschülerin ebenfalls zum Widerstand gegen die Machenschaften des Bürgermeisters auf. Mit einer Vielzahl an Einfällen inszenierter Stop-Motion-Animationsfilm, der durch schrägen Humor, warmherzig gestaltete Figuren und die liebevolle Detailfreude der Settings begeistert. Zugleich überrascht Regisseur Wes Anderson mit dem politischen Gehalt des Films, der unmissverständlich Hass, Dämonisierung und Ausgrenzung anprangert.» Lexikon des Internationalen Films .»
«Tatsächlich spiegelt dieser virtuose Stop-Motion-Animationsfilm (...) die bekannte Manie des Regisseurs wider. Zugleich aber ist Isle of Dogs ein ergreifendes pikareskes Epos, ein politischer Brandsatz und ein Manifest für die Gleichberechtigung von Mensch und Tier.» «Libération»
«Ich muss gestehen, dass mich die Geschlechtertrennung bei den Hunden auf Trash Island überrascht hat – die einzigen weiblichen Hunde, Nutmeg (Scarlett Johansson) und Peppermint (Kara Hayward), sind keine Kampfhunde. Nutmeg ist ein ehemaliger Showhund (…), flink und zierlich. Peppermint, ein Überlebender eines fernen, bedauernswerten Lagers für Tierversuche, ist ebenfalls schlank und zahm. Die martialische Männlichkeit der Kampfhunde im Film ist ein ästhetisches Überbleibsel – ein Verweis auf ein filmisches und literarisches Erbe, das heute in Hollywood längst überfällige Kritik erfährt, das Anderson aber unhinterfragt zu reproduzieren scheint.» Richard Brody, «The New Yorker»