Gräns
Dänemark/Schweden 2018, 108', DCP, Dänisch/d. Ab 16 J., Regie Ali Abbasi. Drehbuch John Ajvide Lindquist, Isabella Eklöf, Ali Abbasi. Mit Eva Melander, Eero Milonoff, Jörgen Thorsson, Viktor Åkerblom, Joakim Olsson, Andreas Kundler.
So romantisch und befreiend kann ein Horrorfilm sein: Inspiriert von einer nordischen Sage, drehte Ali Abbasi einen schauderhaft schönen, sehr berührenden und originellen Film und gewann damit in Cannes 2018 den Prix Un certain regard.
Die Grenzbeamtin Tina ist eine bemerkenswerte Erscheinung. Ihr seltsam geschwollenes Gesicht, ihr bohrender Blick und ihre körperliche Kraft verleihen der jungen Frau etwas Animalisches. Tina hat zudem eine besondere Fähigkeit: Sie kann Angst, Scham und Wut anderer Menschen wittern. Ihr Talent macht sich der schwedische Grenzschutz erfolgreich zunutze, um Kriminelle aufzuspüren. Dennoch fühlt sich Tina seltsam fremd unter ihren Mitmenschen und lebt einsam und naturverbunden als Aussenseiterin in den Wäldern. Doch dann begegnet sie Vore, der ihr auffallend ähnlich sieht und bei dem ihre Begabung an ihre Grenzen stösst. Tina ahnt, dass Vore etwas zu verbergen hat.
Gräns ist so mutig und so finster, wie ein Märchen nur sein kann. Regisseur Ali Abbasi begeistert mit einer phantastischen Geschichte, die so behutsam wie berührend Grenzen sprengt. Zwischen Identität und Selbstbestimmung gelingt ihm eine hinreissende Fabel, deren raue Magie in Bann schlägt.