Gauguin - Voyage de Tahiti
Gauguin - Voyage de Tahiti
Frankreich 2017, 102', DCP, F/d. fic, Regie Edouard Deluc. Drehbuch Etienne Comar, Edouard Deluc, Thomas Lilti, Sarah Kaminsky. Mit Vincent Cassel, Tuhei Adams, Malik Zidi, Pua-Tai Hikutini, Pernille Bergendorff, Marc Barbé.
Kein Künstlerfilm, vielmehr ein Abenteurerfilm! – Vincent Cassel spielt Gauguin als lebenshungrigen Sucher. Ein sperriges Bild der Zeit, in der Gauguins berühmteste Bilder entstanden.
Paul Gauguin, verstossen von der französischen Gesellschaft und abgelehnt von den Menschen auf der Insel, führt ein Leben in finanzieller Not und innerer Zerrissenheit. Als obsessiver Künstler, stets getrieben von dem Wunsch, mit gesellschaftlichen Konventionen zu brechen, schafft er in der Wildnis von Tahiti außergewöhnliche Kunstwerke. Mit viel Ausdruckskraft und Sensibilität bringt Vincent Cassel diese innere Gebrochenheit und den ambivalenten Charakter Gauguins in Edouard Delucs gleichnamigem Erstlingswerk auf die Leinwand.
«Und so scheint von Beginn an klar zu sein, dass man diesem vielleicht genialen, aber arroganten Künstler den Erfolg, den er zu verdienen glaubt, gar nicht unbedingt wünschen will. Der Regisseur zieht den Zuschauer nicht auf Gauguins Seite, sondern auf die der Menschen, die er verletzt. So angewidert langsam, wie die Kamera durch sein armseliges Pariser Appartement schwenkt, in das er seine siebenköpfige Familie pfercht, muss man ihn für rücksichtslos halten. Und wenn er am Ende seine polynesische Geliebte aus Eifersucht einsperrt, kann man ihn nicht mit seiner Genialität entschuldigen.»
(Kathleen Hildebrand, Süddeutsche Zeitung)