Der Pendler
Schweiz 1986, 90', 35mm, Dialekt/f. Regie Bernhard Giger. Drehbuch Bernhard Giger. Mit Andreas Loeffel, Elisabeth Seiler, Anne-Marie Blanc, Bruno Ganz, Tiziana Jelmini.
Der arbeitslose Tom (Andreas Loeffel) ist beim Dealen erwischt worden und wird jetzt von einem Polizisten (Bruno Ganz) als Spitzel in der Berner Drogenszene eingesetzt. Tom lebt mit einer Freundin (Elisabeth Seiler) zusammen, die ihm ein wenig Halt gibt. Allerdings zieht er sie immer tiefer in die obskuren Geschäfte hinein, zu denen er vom Polizisten gedrängt wird.
«Bernhard Giger hat das Kellerkino in den Siebziger- und frühen Achtzigerjahren durch seine publizistischen Arbeiten zu den Filmreihen und den Jahrbüchern wesentlich mitgeprägt. Der Pendler ist eine Zeitreise zum Autorenfilm der Achtzigerjahre und eine Wiederbegegnung mit dem unterschätzten Andreas Loeffel und dem grossen Bruno Ganz. Es ist eine seltene Gelegenheit, den Film wiederzuentdecken. Vom Pendler gibt es – noch – keine digitale Fassung. Wir bieten ein echtes Filmerlebnis mit der Projektion der gut erhaltenen 35mm-Kopie aus der Cinémathèque suisse.» Simon Schwendimann
«Der Pendler ist kein Drogenfilm und weit davon entfernt, dieses Milieu schildern zu wollen. In der Figur Toms zeichnet Bernhard Giger einen Mann, der es vielleicht nie geschafft hat, eine eigene Identität zu finden. Tom ist ein Suchender, ein Heimatloser, der in seiner Unentschlossenheit ewig hinter seinem Glück nachrennen wird. (...) Die Stärke des Films liegt nicht zuletzt darin, dass es Bernhard Giger auch in diesem Film gelingt, die Darstellung eines aktuellen Themas in eine für uns Schweizerinnen vertraute Umgebung zu setzen. Toms Geschichte macht betroffen, zeigt aber auch auf, dass es mehr braucht als im Überfluss vorhandene Schokolade oder mit Goldbarren gefüllte Tresore, um sich mit dieser unserer Heimat identifizieren zu können.» Cyril Thurston, CINEMA #32, 1986