«Der Spiegel ist bei Halm kein dienendes Instrument zur Produktion eines Selbstportraits. Schon Vermeer und andere haben im Barock einen Spiegel in den Bildausschnitt integriert und somit ein Nachdenken über die Herkunft der Bilder angeregt. Anette C. Halm verwandelt den Spiegel von einem prägenden ‹Influencer› zu einem passiven Geprägten. Selbst- und Fremdbild werden in ihrer performativen, feministischen Aktion verschränkt. Doch an wen richtet sich die Botschaft, die dem Spiegel, bis zur Selbstauslöschung, durch endlose Wiederholung auferlegt und eingehämmert wird? Wer spiegelt uns, was wir in uns sehen (sollen)? Wodurch entsteht das Bild, das von aussen auch ins Innere dringt?» Ellen Wagner