«In Syrakus ist die Erde lehmig und voller Steine. WĂ€hrend ich grub, versuchte ich mich zu erinnern, welche Art von Boden sich in Mariupol befindet. Ich dachte auch, dass Bagger die neuen Helden unserer Zeit sind. Sie graben SchĂŒtzengrĂ€ben, UnterstĂ€nde und GrĂ€ber. Letztere sind Teil unserer neuen ukrainischen Landschaft. Ich versuchte, ein Grab zu graben, das gross genug fĂŒr meinen eigenen Körper ist. Ich versuchte, so schnell wie möglich zu graben, weil ich mir vorstellte, dass dies die einzige Chance sei, einen geliebten Menschen noch vor dem nĂ€chsten Beschuss zu beerdigen.
Diese Geste ist ein Versuch, meinen Körper an die neue RealitÀt anzupassen. Eine RealitÀt, in der menschliche Körper an Wert verlieren, nicht mehr um jeden Preis zu retten sind und tatsÀchlich aufhören, menschliche Körper zu sein, sich stattdessen in Material umwandeln.» Oksana Kazmin