Zu Hause bei den fernsten Dingen – Grönland im Film
29.01. – 20.02.2025
Kalaallit Nunaat (Grönland) steht im Zentrum einer filmischen Reise, mit der das REX die Ausstellung «Grönland. Alles wird anders» im ALPS Alpines Museum der Schweiz erweitert. Von den frühen erzählerischen Versuchen Knud Rasmussens bis zu den jüngsten Dokumentarfilmen von Inuk Silis Høegh und den Horrorfilmen von Malik Kleist wird Grönland sowohl als Hinterland wie auch als Heimat dargestellt, manchmal beides im selben Film. Das genreübergreifende Programm mit Lang- und Kurzfilmen feiert die Vielfalt des grönländischen Kinos und erkundet die filmische Darstellung dieses Landes und seiner Stellung im Nordwestatlantik.
Mark David Turner
Im Mittelpunkt von Erik Ballings Film Qivitoq (1956) steht die Geschichte von Eva Nygaard. Als sie aus Dänemark in eine fiktive Ortschaft auf Grönland reist, um ihren Verlobten, Dr. Erik Halsøe, zu überraschen, stellt Eva bestürzt fest, dass er sich mit einer örtlichen Krankenschwester eingelassen hat. Von ihm verschmäht, schippert sie nach Norden zu einem abgelegenen kleinen Handelsposten, um auf ein Passagierschiff zu warten, das sie heim nach Dänemark bringt. Sie verliebt sich aber in den Geschäftsführer des Handelspostens, Jens Lauritzen. Der Film gehört einer längeren Tradition an, die unbeholfene Liebesgeschichten in ferne Gefilde im Nordatlantik verpackt und die auf Varick Frissells The Viking (1931) oder noch weiter zurückgeht. Als Qivitoq herauskam, wurde er gefeiert und sowohl für den Oscar für den besten fremdsprachigen Film als auch für die Palme d’Or am Filmfestival Cannes nominiert.
Etwa in der Mitte des Films hat Eva je ein Gespräch mit Jens und Erik, was den Beginn ihrer neuen Romanze befeuert und das Ende ihrer alten signalisiert. Diese Gespräche, eine verbreitete – und oft notwendige – Konvention, sind bemerkenswert, weil die Männer die Landschaft Grönlands zur Beschreibung ihrer Gefühle verwenden. Für Jens ist sie eine Metapher für seine wachsende Zuneigung zu Eva: «Alles ist riesig und brutal», grübelt er. «Man muss richtig kämpfen.» Für Erik entschuldigt die Landschaft seine Untreue gegenüber Eva: «Grönland ist eine Prüfung, die ich nicht bestanden habe. Dies ist kein Ort für Menschen. Es ist ein Schrottplatz für zerbrochene Träume.»
Heute wirken diese Empfindungen plump, zugleich sind sie aber auch eindeutige Belege für Grönlands Stellung in eurozentrischen Phantasien. Von der frühneuzeitlichen Vorstellung eines Ultima Thule bis zum Katastrophenfilm Greenland (2020) mit Gerard Butler wird das Land oft als konzeptionelles, moralisches und physisches Hinterland dargestellt. Es ist ein Gegenpol – oder ein nördlicher Antipode – zu südlichen, eurozentrischen Räumen, und wir können entweder seine Herausforderungen bewältigen, wie Jens, oder elendiglich scheitern, wie Erik. Der amerikanische Kunsthistoriker Christopher Heuer beschreibt diese Geografie des Nordens als einen Raum, «wo ‹die fernsten Dinge› sich dem visuellen Erfassen immerzu widersetzt haben». Der Versuch, diese ‹fernsten Dinge› zu erfassen, ist ein prägendes Merkmal der Filme von Aussenstehenden über Grönland.
Es gibt jedoch auch eine andere, parallele Tradition von Filmen, die in Kalaallit Nunaat (wie Grönland im grönländischen Inuit heisst) von und mit Kalaallit (grönländischen Inuit) gemacht werden. In dieser Tradition widersetzt sich das Land weder dem Erfassen noch entzieht es sich unserem Verständnis. Das Paradebeispiel dafür ist Nuummioq (2009) von Otto Rosing und Torben Bech, der von vielen als erster in Grönland hergestellter Film bezeichnet wird. Er handelt von Malik, einem Bauarbeiter Mitte dreissig aus Nuuk, einem eindeutigen Städter. Er spricht fliessend Dänisch und Kalaallisut (Westgrönländisch) und verbringt seine Zeit zwischen der Arbeit und den Bars in der Stadt und dem Jagen und Fischen mit seinen Freunden. Als bei ihm unvermittelt Krebs diagnostiziert wird, muss er wählen, ob er zur Behandlung nach Kopenhagen fährt oder ob er in Nuuk bei seiner neuen Liebsten Nivi bleibt. Ein Grossteil des Films dreht sich um Maliks Entscheidung, zu gehen oder zu bleiben, und Malik trifft seine Wahl erst, nachdem er Zeit auf dem Land verbracht und sich mit seiner tragischen Familiengeschichte versöhnt hat. Im Film ist Europa – insbesondere Kopenhagen – der geografische Gegenpol. Dessen Versprechen einer Behandlung und eines möglicherweise längeren Lebens wird von Malik schliesslich verworfen. Anders als für Jens und Erik ist Grönland für Malik ein Mittel zur Versöhnung mit seinem persönlichen Schicksal und seiner Liebe.
Ein erster Ansatz, um über Film aus Grönland nachzudenken, besteht darin, ihn als Produkt dieser beiden Traditionen zu betrachten. Man sollte diese aber nicht als binäre Kategorien im Sinne von Insider - Aussenstehende oder kolonial - postkolonial verstehen, denn sie bedingen einander. Es gab eine Zeit, da lag Grönland für viele Südländer:innen tatsächlich physisch und konzeptionell fern. Doch bereits vor rund tausend Jahren wurde es zu einem Treffpunkt im Nordwestatlantik für indigene Völker, die nach Osten wanderten, und für nordische, die nach Westen zogen. Seit jener Zeit wurden natürliche Rohstoffe aus diesem Land auf europäischen Märkten feilgeboten. Heute bildet es die Ostgrenze von Inuit Nunaat (den zirkumpolaren Inuit-Gebieten, die Teile von Russland, Alaska und Kanada umfassen), und ist ein nordisches Land mit Autonomie-Status im Königreich Dänemark. Seit langem ist Grönland gar nicht mehr so abgelegen. Wenn diese Vorstellung trotzdem nach wie vor besteht, dann zeigt dies vor allem, dass es ein gemeinsames Verlangen gibt, diese Art von Raum zu erschaffen und zu erhalten. Die Filme in unserer Reihe erkunden die filmische Vorstellung von Grönland und seinem Platz im Nordwestatlantik.
Das Programm umfasst Material aus drei Kategorien: historische Langfilme aus den 1930er- bis 1950er-Jahren, zeitgenössische Langfilme von 2000 bis 2020 und Kurzfilme aus den Jahren 2010 bis 2020. Die historischen Filme stammen ausschliesslich aus Grönland, sie belegen die Einzigartigkeit der ersten Filme aus diesem Land. Unter den zeitgenössischen Lang- und Kurzfilmen befinden sich auch Werke aus den regionalen Nachbarländern, aus Kanada, insbesondere von Filmschaffenden aus Nunavik, Nunavut und Nunatsiavut (Regionen, die auch zu Inuit Nunaat gehören), und Island. Diese Filme zeigen, wie die Kalaallit sich selbst darstellen, und sie erlauben, ihre Ansätze mit anderen Werken in den kulturellen, geografischen und politischen Regionen zu vergleichen, in denen sie tätig sind. Was im Programm fehlt, sind 50 Jahre an Inhalten. Die Bandbreite der Filme, die in dieser Zeit produziert wurden, wird von den Kalaallit anerkannt, aber sie selbst betrachten diese Werke oft nicht als Teil ihrer Filmgeschichte. In einem Interview von 2017 sprach Inuk Silis Høegh, der grönländische Filmemacher und Regisseur von SUMÉ – Mumisitsinerup Nipaa, über den Kanon und sagte zu dieser Lücke: «Es gibt The Wedding of Palo (1934) und dann, Jahre später, meinen ersten Kurzfilm, von dem einige sagen, es sei einer der ersten Kurzfilme aus Grönland [gemeint ist Sinilluarit (1999)]. Erst 2009 kam Nuummioq heraus, den die meisten für den ersten grönländischen Spielfilm halten.»
Høeghs Geschichtsschreibung folgend ist der älteste Film im Programm Friedrich Dalsheims The Wedding of Palo. Geschrieben vom berühmten grönländisch-dänischen Entdeckungsreisenden und Anthropologen Knud Rasmussen und gedreht in Ost-Grönland mit einer Besetzung aus lauter örtlichen Laiendarsteller:innen, die einen regionalen Dialekt sprechen, ist dieser Film ein Solitär im grönländischen Kino, gerade weil er Traditionen auf eigene Weise vermischt. Dalsheim weiss genau, was dieser Ort und diese Menschen für ein südliches Publikum bedeuten, aber Rasmussen und die Grönländer:innen sorgen für die Bodenhaftung der Handlung. Typischer für Filme über Grönland aus dieser Zeit ist A Journey in East Greenland with Leo Hansen (1936), ein Expeditionsfilm von Leo Hansen, einem hervorragenden Dokumentarfilmer zum Thema Nordwestatlantik und Kameramann bei Rasmussens Fünfter Thule-Expedition. Visuell ebenso reichhaltig wie The Wedding of Palo, steht Hansens Film in einer internationalen Tradition des Expeditionsfilms, bei welcher die Arbeit der Filmschaffenden für die Geschichte ebenso wichtig ist wie die Bilder selbst. Abgerundet wird dieser Teil des Programms mit Qivitoq.
Was bei den zeitgenössischen Spielfilmen sofort auffällt, ist die Vielfalt an Genres und der freie Umgang mit diesen. Stand die Periode zwischen The Wedding of Palo und Nuummioq noch im Zeichen der Entstehung des grönländischen Films, so wirken die ersten Spielfilme, die darauf folgten, schon bemerkenswert ausgeformt. Nach Nuummioq leisteten Malik Kleist und Inuk Silis Høegh Bahnbrechendes in den Genres Horror und Dokumentarfilm. Oft bezeichnet als der Film, der in Grönland James Camerons Titanic (1997) an der Kinokasse schlug, ist Kleists Qaqqat Alanngui (2011) – genauso wie sein Spin-off Unnuap Taarnerpaaffiani (2011) und seine direkte Fortsetzung Alanngut Killinganni (2022) – ein wichtiger Beitrag zum Kanon des Folk-Horrors. Neben dem Werk von Marc Fussing Rossbach gehören Kleists Filme auch zu einer wachsenden Reihe von Sci-Fi-Horrorfilmen aus Grönland. Nach einer Handvoll Kurzfilme brachte Høegh 2014 Sumé – Mumisitsinerup Nipaa heraus, einen Dokumentarfilm über die berühmte grönländische Rockband Sumé. Zugleich «Rockumentarfilm» und zeitgenössische politische Geschichtsstudie Grönlands, verwebt der Film Interviews mit Bandmitgliedern, Politiker:innen und Publikumsangehörigen mit Archivaufnahmen, um Grönlands Weg zu seinem Status als selbstverwaltetem Territorium nachzuzeichnen. Ánorâk Film, im gemeinsamen Besitz von Høegh und Emile Hertling Péronard, hat Sumé produziert und ist zu einer führenden nationalen und internationalen Produktionsfirmen von Dokumentarfilmen avanciert. Zusammen mit EyeSteelFilm und Red Marrow Media – beides kanadische Firmen – hat Ánorâk auch Lin Allunas Twice Colonized (2023) produziert, der die Inuk-Anwältin und Menschenrechtsaktivistin Aaju Peter während sieben Jahren begleitet. Twice Colonized, die erste Koproduktion zwischen Inuit über koloniale Grenzen hinweg – in diesem Fall Kanada und Dänemark –, wurde an mehreren Festivals preisgekrönt.
Obwohl oft geringer geschätzt als sein abendfüllendes Pendant, zeigt der grönländische Kurzfilm eine noch grössere Bandbreite über einen längeren Zeitraum. Høeghs Sumé kam 2014 heraus, doch sein erster Kurzfilm – die Komödie Sinilluarit – war bereits 1999 erschienen, gefolgt von einer Handvoll kurzer Experimental- und Dokumentarfilme. Historisch betrachtet, hat diese Form ihren Schöpfer:innen mehr künstlerische Freiheit gewährt, und das zeigt sich in Grönland besonders deutlich. Neben Animations-, Horror-Dokumentar- und Experimentalfilmen aus kanadischen Inuit-Regionen decken die drei grönländischen Filme die Genres Sci-Fi (Updated), Experimentalfilm (samani) und Dokumentarfilm (Home) ab. Es kommt selten vor, dass so viele Kurzfilme aus dem gesamten Inuit-Nunaat-Gebiet gezeigt werden. Wir möchten Sie ermuntern, die subtilen Unterschiede und die Anliegen aus diesen Regionen zu entdecken.
Dieses Programm ist als eine Erkundung des grönländischen Kinos gedacht. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass es sich um eine Erkundung dessen handelt, was verfügbar ist: Wie bei vielen seiner geografischen und kulturellen Nachbarn ist auch in Grönland der Zugang zu Filmen notorisch schwierig. Programme wie dieses helfen, den Zugang für alle zu verbessern. Wir sind Ihnen für Ihre Unterstützung verbunden. Qujanaq. Danke.
At home amongst the furthest things—Greenland Film
Kalaallit Nunaat (Greenland) is the focus of a cinematic journey at Kino Rex. From the early narrative experiments of Knud Rasmussen to the recent documentaries of Inuk Silis Høegh and horror films of Malik Kleist, the country is presented as both a hinterland and a home, sometimes within the same film. This genre-spanning program of feature- and short-films celebrates the diversity of Greenland film and explores the cinematic idea of the country and its place in the Northwest Atlantic.
Mark David Turner
Erik Balling’s 1956 film Qivitoq is anchored by the story of Eva Nygaard. Travelling from Denmark to a fictional community in Greenland to surprise her fiancée, Doctor Erik Halsøe, Eva is shocked to discover Erik has taken up with one of the resident nurses. Rejected, she steams northwards to a small trading outpost to wait for a passenger ship to take her back to Denmark. There she falls in love with the manager of the outpost, Jens Lauritzen. The film is part of a longer tradition of shoehorning ham-fisted love stories into far-flung locales in the north Atlantic that goes at least as far back as Varick Frissell’s The Viking (1931). At the time of its release, Qivitoq was celebrated. It was nominated for both the Academy Award for Best Foreign Language Film and for the Palme d’Or at the Cannes Film Festival.
Around the middle of the film, Eva has two separate conversations with Jens and Erik that spur the beginning of her new romance and signal the end of her old one. A common—and often necessary—romantic convention, both conversations stand out because of how the men use the landscape of Greenland to describe their feelings. For Jens, it is a metaphor for his rising affections for Eva: «Everything is vast and violent», he broods. «You have to really struggle.» For Erik, the landscape is an excuse for being unfaithful to Eva. «Greenland is a test I didn’t pass. This is no place for human beings. It’s a scrapheap of broken dreams.»
These sentiments come off as heavy-handed now, but they are explicit statements about Greenland’s place in Eurocentric imaginations. From the early modern idea of Ultima Thule to Gerard Butler’s 2020 disaster film Greenland, the country is often positioned as a conceptual, moral and physical hinterland. It is an opposite—or Northern antipode—to southern, Eurocentric spaces, where we can either rise to the challenge like Jens, or we can fail miserably, like Erik. American art historian, Christopher Heuer, has described this Northern geography as a space «where ‘the furthest things’ forever resisted visual capture». The attempt to capture those ‘furthest things’ is a defining feature of films about Greenland by outsiders.
There is, however, another, parallel tradition of film made in Kalaallit Nunaat (the Greenlandic Inuit name for Greenland) with and by Kalaallit (Greenlandic Inuit). In this tradition, the country neither resists capture, nor lays beyond our comprehension. It is embodied by what is often described as the first feature film made in Greenland, Otto Rosing and Torben Bech’s Nuummioq (2009). The film follows Malik, a thirty-something construction worker from Nuuk who is decidedly urban. Fluent in Danish and Kalaallisut (west Greenlandic), he spends his time between work and bars in the city and hunting and fishing with his friends. When he receives an abrupt cancer diagnosis, he is forced to choose between travelling to Copenhagen for treatment and staying in Nuuk to remain with his new love, Nivi. Much of the film centres on Malik’s decision to leave or remain, a choice he comes to make by spending time on the land and reconciling with his family’s tragic history. In the film, Europe – specifically Copenhagen – is the geography which is opposite. Its promise of treatment and the possibility of a longer life are ultimately rejected by Malik. Unlike Jens and Erik, for Malik, Greenland is a means for reconciling both his personal fate and love.
One way we can begin to think about film from Greenland is as a product of these two traditions. But rather than think of these as binaries like insider-outsider, or, colonial-post-colonial, they are mutually constitutive. There was once a time when Greenland was indeed physically and conceptually remote to many southerners. But as early as a thousand years ago, it became a meeting point in the Northwest Atlantic for Indigenous peoples migrating eastward and Norse westward. Since that time, and give or take a few hundred years, natural resources from the country were sold in European markets. Now, it is the eastern boundary of Inuit Nunaat (circumpolar Inuit lands that span parts of Russia, Alaska, and Canada), and a Nordic country that is an autonomous territory in the Kingdom of Denmark. Greenland has not been all that remote for a long time. If such an idea remains, it reveals more about a shared desire to create and hold that kind of space. These films explore the cinematic idea of Greenland and its place in the Northwest Atlantic.
The program is made up of material from three categories: historical feature-length film from the 1930s to 1950s, contemporary feature-length film from the 2000s to 2020s, and short film from the 2010s to 2020s. The historical film is exclusively from Greenland. These show the distinctiveness of the earliest films from the country. Amongst the contemporary and short film selections, we have included films from regional neighbours, Canada (specifically by filmmakers from and working in Nunavik, Nunavut and Nunatsiavut – regions that also belong to Inuit Nunaat) as well as Iceland. These films show how Kalaallit represent themselves and how their approaches compare to other work in the cultural, geographical and pollical regions they operate within. Absent from the program is fifty years of content. Recognizing the range of film produced in this period, this work is often not regarded by Kalaallit themselves as part of their film history. Reflecting on the canon during a 2017 interview, Greenlandic filmmaker and director of SUMÉ – Mumisitsinerup Nipaa, Inuk Silis Høegh speaks to the gap: «The Wedding of Palo (1934) and then, years later, some say that my first short film is one of the first short films [referring to Sinilluarit (1999)] in Greenland. Only in 2009 came what most people think is the first feature film from Greenland: Nuummioq.»
Respecting Høegh’s history, the earliest film in the program is Friedrich Dalsheim’s The Wedding of Palo. Written by famed Greenlandic-Danish explorer and anthropologist Knud Rasmussen and shot in east Greenland with a cast made up entirely of local, non-professional actors performing in a regional dialect, it is a singular film in Greenlandic cinema precisely because of the way it blends traditions. Dalsheim has a firm grasp of the importance of the place and people to southern audiences, but Rasmussen and the Greenlanders keep the story grounded. More representative of film about Greenland from this period is A Journey in East Greenland with Leo Hansen (1936), an expedition film by an accomplished documentarian of the Northwest Atlantic and cameraman for Rasmussen’s Fifth Thule Expedition, Leo Hansen. As visually rich as The Wedding of Palo, Hansen’s film belongs to an international tradition of expedition filmmaking where the labours of the filmmaker are as important to the story as the visuals themselves. Rounding out this part of the program is Qivitoq.
What is immediately striking about the contemporary feature films is the diversity of and approaches to genre. If the period between The Wedding of Palo and Nuummioq was one of nascence, the first features that followed were remarkable well-formed. After Nuummioq, directors like Malik Kleist and Inuk Silis Høegh blazed trails in horror and documentary genres. Often cited as the films that beat James Cameron’s Titanic (1997) at the box office in Greenland, Kleist’s Qaqqat Alanngui (2011), along with its spin-off Unnuap Taarnerpaaffiani (2011) and its direct sequel Alanngut Killinganni (2022), are all important contributions to the folk horror canon. Alongside the work of Marc Fussing Rossbach, Kleist’s films are also part of an expanding set of sci-fi-horror films from Greenland. After making a handful of short films, in 2014 Høegh released SUMÉ – Mumisitsinerup Nipaa, a documentary about the storied Greenlandic rock band, Sumé. Both ‘rockmentary’ and contemporary political history of Greenland, the film weaves interviews with band members, politicians, audiences and archival footage to tell a story about Greenland’s path towards its status as autonomous territory. Ánorâk Film, co-owned by Høegh and Emile Hertling Péronard, which produced SUMÉ has emerged as a leading domestic and international producer of documentary film. Together with EyeSteelFilm and Red Marrow Media – both based in Canada – Ánorâk also produced Lin Alluna’s Twice Colonized (2023), which follows Inuk lawyer and rights activist Aaju Peter over a seven-year period. The first co-production between Inuit across colonial borders—in this case, Canada and Denmark—Twice Colonized has won awards at several festivals.
Often given shorter shrift than its feature-length relative, short film from Greenland shows an even greater range over a longer time. While Høegh’s SUMÉ was released in 2014, his first short—the comedy Sinilluarit—was released in 1999, followed by a handful of short experimental and documentary films. Historically, the form has provided its creators greater artistic freedom, which is even more pronounced in Greenland. Together with animation, horror-documentary and experimental films from Canadian Inuit regions, the three Greenlandic films span sci-fi (Updated), experimental (samani) and documentary (Home) genres. It is a rare occurrence to screen this many short films from across Inuit Nunaat. We encourage you to take notice of those subtle differences and concerns from across these regions.
This program is presented as an exploration of Greenland’s cinema. However, it is important to understand that it is an exploration of what is available. Like many of its geographical and cultural neighbours, film from Greenland remains notoriously difficult to access. Programs like this help to create access for all. We are grateful for your support. Qujanaq. Thank-you.