MAN’S CASTLE
US 1933, 75', DCP, E. Regie Frank Borzage. Drehbuch Jo Swerling, Frank Borzage, nach dem Theaterstück von Lawrence Hazard. Mit Spencer Tracy, Loretta Young, Glenda Farrell, Walter Connolly, Arthur Hohl, Marjorie Rambeau, Dickie.
Diese lyrische Fabel von Frank Borzage über zwei Liebende (Spencer Tracy und Loretta Young), die in einer Barackensiedlung in Manhattan leben, wurde nach der Veröffentlichung zensiert und liegt nun in der fast vollständigen Form wieder vor. Borzage erhebt das Elendsviertel zu einer himmlischen Vision, die an Chagall erinnert.
«Frank Borzage: ein von den Surrealisten ob seiner schlicht hemmungslosen Melodramen hochgeehrter Regisseur, der weder die Tränen noch die ganz nah am See der Träume und Kühnheiten angesiedelte Naivität verschmäht. Über ihn hat Andrew Sarris die schönen Worte geschrieben: ‹He was the rarity of rarities, an uncompromising romanticist.› Ohne Kompromiss gehört sein Herz den Liebenden und deren magischer Kraft, noch die tristeste sie umgebende, sie auszehrende Welt zu verwandeln.
In Man’s Castle findet solch transformatorisches Wunder in den Niederungen der Depression und inmitten der Buden eines Obdachlosen-Slums statt, jenseits der glitzernden Stadt New York. Der Held ein Hobo (Spencer Tracy), die Heroine (Loretta Young) Bettlerin, das Schloss ein Bretterverschlag. Und siehe, das Paar wird zu Prinz und Prinzessin, das Elend zu lyrischem Leuchten. Der Entzünder dieses Lichts, das die Aussen- wie Innenwelt des Films erfüllt: Frank Borzage. Film.at, Harry Tomicek