«Die Revolution ist tot. Lang lebe die Revolution!»: Unter diesem Titel zeigen das Kunstmuseum Bern und das Zentrum Paul Klee eine gemeinsame Ausstellung (13.4.-9.7.) zum 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution. Zum Auftakt präsentieren wir im REX einen Abend mit Norbert Bisky: Im Gespräch mit Kathleen Bühler wird der in der ehemaligen DDR aufgewachsene Künstler über sein Werk und das zwiespältige kulturelle Erbe sprechen. Anschliessend zeigen wir Biskys Wunschfilm, den sowjetischen Klassiker Wenn die Kraniche ziehen von 1957.
Norbert Bisky wurde 1970 in Leipzig geboren. Ab 1981 lebt er zunächst in Ostberlin und absolviert dann von 1994 bis 1999 die Ausbildung zum bildenden Künstler an der Universität der Künste (UdK) in Westberlin. Seither werden seine Werke in der ganzen Welt gezeigt und gesammelt. Bisky war Meisterschüler von Georg Baselitz und setzte sich in seinen Bildern intensiv mit dem Erbe des Sozialistischen Realismus der DDR auseinander. Er untersucht in verführerisch virtuos gemalten Gemälden die Bildwelt des Sozialismus, ihre ideologisch geprägten, hohlen Versprechen und vergleicht diese mit den Werbebildern des Westens, welche Jugendliche genauso verblenden und sie zu aufmerksamen Konsumenten der kapitalistischen Warenwelt erziehen. In der Ausstellung des Kunstmuseum Bern «Die Revolution ist tot. Lang lebe die Revolution!» (13.4.-9.7.) werden seine Werke mit den stalinistischen Klassikern sowie mit den Spätwerken von Georg Baselitz konfrontiert. Im Gespräch spricht Bisky über das zwiespältige kulturelle Erbe, erklärt jedoch auch seine Liebe für den sowjetischen Filmklassiker Wenn die Kraniche ziehen von 1957.
Zum 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution von 1917 widmen das Zentrum Paul Klee und das Kunstmuseum Bern diesem Ereignis die Ausstellung «Die Revolution ist tot. Lang lebe die Revolution!». Die einzige Ausstellung im Revolutionsjahr, die sowohl den Ausgangspunkt – die Abstraktion als künstlerische Idee und die ästhetische Revolution im Konstruktivismus – zeigt, als auch die Auswirkungen der Revolution auf die Darstellung der Realität in der Kunst und die kritische Auseinandersetzung mit ihr. Das Kino REX wird ab 4. Mai zur Ausstellung eine Filmreihe mit sowjetischen Stummfilmen, am Piano begleitet von Christian Henking, und aktuellen Werken zeigen, welche die Oktoberrevolution und ihre Auswirkungen thematisieren.