Re-Edition
In dieser Reihe stellen wir Klassiker, Highlights und Entdeckungen der Filmgeschichte vor, die - in der Regel in restaurierter Version - im Kino neu lanciert werden. Im Januar ist der in Europa kaum bekannte, in seiner Heimat aber verehrte japanische Regisseur Shinji Somai (1948-2001) zu entdecken. Von ihm können wir mit Typhoon Club (1985) und Moving (1993) zwei legendäre Werke in restaurierten 4K-Versionen präsentieren.
«Der Kritiker Shigehiko Hasumi meinte einmal, dass der japanische Filmemacher Shinji Somai – der 2001 im Alter von 53 Jahren starb, nachdem er 13 Spielfilme gedreht hatte – ‹das fehlende Bindeglied zwischen dem Ende des japanischen Studiosystems und dem Aufstieg des unabhängigen Filmemachens› sei. In seinen einfühlsamen Darstellungen von Einsamkeit und Entfremdung ist der Einfluss von Somai auf die Werke mehrerer jüngerer japanischer Regisseure tatsächlich deutlich erkennbar. Obwohl er in verschiedenen Genres arbeitete und auch einige Filme mit älteren Hauptdarsteller:innen realisierte, drehen sich die meisten seiner Filme um junge Menschen, die Riten des Übergangs durchlaufen. Diese können sich entweder in sehr bekannten oder völlig abwegigen Szenarien abspielen. Immer aber fangen sie ein greifbares Gefühl der Adoleszenz ein, ohne die Vorurteile einer erwachsenen Perspektive zu übernehmen.» Josh Slater Williams, BFI