Wolfsburg
Deutschland 2003, 91', DCP, D. Regie Christian Petzold. Drehbuch Christian Petzold, Harun Farocki (Mitarbeit). Mit Benno Fürmann, Nina Hoss, Astrid Meyerfeldt, Matthias Matschke, Sven Pippig.
«Der junge Angestellte eines Autohauses bei Wolfsburg verursacht einen Unfall, bei dem ein Junge verletzt wird, und begeht Fahrerflucht. Wochen später erliegt das Kind seinen Verletzungen. Seine Mutter macht sich auf die Suche nach dem Täter, in den sie sich verliebt, ohne seine Schuld zu kennen. Konzentriert erzählter Film, dessen einfache moralische Geschichte durch die elegante Inszenierung, komplexe Subtexte sowie einen stupenden soziologischen Reichtum zur tiefgreifenden Reflexion über Erkennen und Verkennen, Schuld und Sühne, Sprechen und Schweigen wird.» Lexikon des Internationalen Films
«Mit diesem Gewirr aus sozialen, moralischen und narrativen Fäden zeichnet Petzold das Porträt einer bitterkalten Gesellschaft, in der sich die Werte von Verantwortung und Fürsorge auflösen und in der die Verbindungen zwischen den Menschen hoffnungslos zerfranst sind.» Film Society Lincoln Center, New York City
«Ich hatte damals das Buch ‹Tatorte› von Joel Sternfeld, einem Fotografen, gelesen: Er hat Orte in den USA aufgenommen, an denen Morde passierten. Diese Orte hatten eine auratische Aufladung, durch die Fotografie, aber auch den Text, der da drunter stand: Hier an diesem Ort wurde eine Vierzehnjährige erschossen. Wenn man durch Deutschland fährt, gibt es diese Orte mit Kreuzen, manchmal ist auch eine Kerze davor, manchmal ein Teddybär oder die Lieblingskette des Opfers. Dass an jedem dieser Orte mit einem Kreuz eine Geschichte beginnt oder endet, hat mich immer beeindruckt.» Christian Petzold