Walden
Schweiz 2018, 106', DCP, ohne Dialoge. Regie Daniel Zimmermann. Drehbuch Daniel Zimmermann.
Die Vorstellung am Samstag, 12. September um 14:00 Uhr findet in Anwesenheit des Regisseurs Daniel Zimmermann statt.
Im Klosterwald von Admont wird ein Baum gefällt und zu Tausenden Holzlatten verarbeitet. Per Zug, LKW, Boot und per Hand wird der Stapel zu einem mysteriösen Endziel inmitten des brasilianischen Regenwalds am Rio Negro befördert. Die Route der Holzlatten entspricht einem der zentralen Rohstoff-Handelswege, jedoch paradoxerweise in umgekehrter Transportrichtung. Mittels dreizehn 360°-Einstellungen schlägt der Schweizer Filmemacher Daniel Zimmermann eine Schneise in die paradoxe Logik globalisierter Handelsrouten. Jede Plansequenz entspricht einer Etappe. Ein meditativer und subtiler Kommentar zur Absurdität der ökonomischen Rationalität, die der Globalisierung zugrunde liegt.
«Walden ist eine minutiöse fliessende, kosmopolitische Reflexion, die am Beispiel eines internationalen Transportweges hyperreale Einblicke in unterschiedliche Arbeitswelten gewährt. Dieses ungewöhnlich behutsame Abtasten der Umgebung lädt dazu ein, gründlich über unterschiedliche Weltanschauungen nachzudenken. Der Ausgangsort der Reise, der Stiftswald Admont, steht symbolisch für unsere abendländische Sicht der Dinge, das Endziel im amazonischen Urwald für eine animistische Vorstellungswelt. Walden stellt diese zwei Weltanschauungen einander nicht gegenüber, sondern transformiert und verbindet sie durch präzise Inszenierungen entlang des Transportweges.» Daniel Zimmermann