Mein Arzt meinte, er könne jetzt auch nichts mehr für mich tun, und in wunderbarer Übereinstimmung war mein Arbeitgeber mit Doktor Chromsky einer Meinung. Schliesslich bot man mir in einem dieser Reisebüros Hilfe an. In Mexiko sei
a) der Tod noch ein Abenteuer
b) Trunksucht eine geistige Erfahrung
c) der Weltschmerz eine Verschmelzung mit Gott, und
d) in Mexiko sei eine verlorene Liebe von literarischem Wert.
«Leben und Tod, Licht und Schatten, Weitsicht und Irritation, Bewegung und Stillstand, Trauermusik und Stille – das sind Phänomene, um die der Filmessay des Filmemachers Felix Tissi kreist. Für dessen Realisierung besuchte der Autor jenes Land, das besonders im Monat November für Grenzerfahrungen prädestiniert zu sein scheint: Mexiko. Das mit einer einfachen Videokamera gesammelte Material hat Tissi nach seiner Rückkehr in die Schweiz geordnet, gleichzeitig damit begonnen, sich dazu eine Geschichte auszudenken bzw. die bereits ausgedachte Geschichte immer neu zu verändern – im Dialog mit den Sequenzen auf dem Schneidetisch. (…) Zum einen kommt dieser Essay als ein Film daher über den Umgang anderer Kulturen mit dem Tod. Andererseits ist er auch eine Reflexion über erzählerische Verfahren, über Traum und Wirklichkeit. Da tritt etwas in der Wirklichkeit in Erscheinung, was eigentlich nur Halluzination ist; dort gerät das Reale zum Trauma.» (Uwe Scholz, NZZ)