«Pierre Amsler, Dorfpräsident von Saint-Luc im Wallis, fühlt sich einsam. Seine Frau ist kürzlich gestorben. Pierrette, seine dreijährige Tochter, begreift das Unglück noch nicht, aber der zehnjährige Jean leidet an einem Nerventrauma und liegt während Tagen am Fieber darnieder. – Ein Jahr verstreicht. Amsler will Jeanne Dubois, die verwitwete Mutter der kleinen Arlette, heiraten, weiss aber noch nicht, wie sein hypersensibler Sohn die Sache aufnehmen wird. Der Pfarrer von Vissoie und Pate des kleinen Jean nimmt diesen für einen Monat bei sich auf, um ihn psychologisch vorzubereiten. Als Jean heimkehrt, ist sein Vater wieder verheiratet. (...) Eine Reihe von Ereignissen schaffen in ihm die Überzeugung, dass seine Stiefmutter böse und er das Opfer eines Unrechts ist. (...) Jacques Feyer schuf ein Meisterwerk des Stummfilms. Der Film geht um die Welt. Visages d’enfant hat die Schlingen der Konvention und der Gefühlsduselei vermieden und erhält in Europa wie in den Vereinigten Staaten begeisterte Kritiken (die Japaner verleihen ihm gar den Preis für den besten europäischen Film).» (Hervé Dumont, «Geschichte des Schweizer Films»)