Three Faces
Iran 2018, 100', DCP, Farsi/d/f. Ab 12 (14) J., Regie Jafar Panahi. Drehbuch Jafar Panahi. Mit Behnaz Jafari, Jafar Panahi, Marziyeh Rezaei, Maedeh Erteghaei, Narges del Aram.
Roadmovie gegen das Patriarchat: Der Iraner Jafar Panahi, der trotz Arbeitsverbot regelmässig Filme dreht, hat mit Three Faces einen wunderbar doppelbödigen Film realisiert. In Cannes gewann er den Drehbuchpreis.
Die bekannte iranische Schauspielerin Behnaz Jafari erhält eine Videobotschaft von einem weiblichen Fan. Das Teenager-Mädchen ist verzweifelt: Ihre Eltern verbieten ihr, auf die Schauspielschule zu gehen. Das Video endet abrupt, das Handy fällt zu Boden. Jafari ist entsetzt. Hat sich das Mädchen tatsächlich umgebracht? Sie bittet ihren Freund, den Regisseur Jafar Panahi, um Hilfe. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche und brechen zu einer Reise in den Norden des Landes auf, Panahis ursprüngliche Heimat. Die Fahrt birgt überraschende Begegnungen: Dorfbewohner, die einspurige Bergstrassen mit cleveren Hupsignale passierbar machen; alte Frauen, die in ausgehobenen Gräbern Probe liegen; potente Zuchtbullen, die den Weg versperren. Im Bergdorf des Mädchens angekommen, versuchen die beiden, das Geheimnis um das Video endlich zu lösen. Nach dem Berlinale-Gewinner Taxi Teheran nimmt uns Jafar Panahi, der trotz Berufsverbot weiterhin Filme dreht, erneut mit auf eine Fahrt durch seine Heimat. Mit trockenem Humor gelingt dem iranischen Regisseur ein hoffnungsvolles Plädoyer für Freiheit und Menschlichkeit.