The Trouble With Being Born
Österreich/Deutschland 2020, 94', DCP, D/e. Regie Sandra Wollner. Drehbuch Sandra Wollner, Roderick Warich. Mit Lena Watson, Dominik Warta, Ingrid Burkhard, Jana McKinnnon.
«Irgendwo in Mitteleuropa, vielleicht im Wiener Umland, in naher Zukunft. Die 10-jährige Elli ist ein Android, wie wir bald erfahren. Sie nimmt durch Programmierung Gestalt an, wird zur Wunschfigur. Zunächst für einen Mann [mit offenbar pädophilen Neigungen, Anm. d. Red.], den sie Papa nennt. Elli ist der Container für seine Erinnerungen, die ihr nichts bedeuten, ihm aber alles. Eines Tages läuft er einem merkwürdigen Echo hinterher und verirrt sich in der Dunkelheit, während Elli, die ihm folgt, von Fremden aufgegabelt wird. Eine neue Identität wartet auf sie, eine neue geisterhafte Existenz – als Projektionsfläche für den Verlust des Paradieses der Kindheit.
Österreichs neue Stimme für das Schnittfeld von Trieb und Abgrund, Angst und Geheimnis, Gefühl und Leere heisst Sandra Wollner. In ihrem provokativen zweiten Spielfilm entwickelt sie (...) den Plot aus einer komplexen Grundkonstellation heraus und rekonstruiert Familien, die es nie gab. Die Maschine wird zur Spiegelfläche menschlicher Emotion, der Film eine fesselnde Steigleiter hinüber in virtuelle wie psychische Realitäten.» Berlinale
«The Trouble With Being Born ist ein Film, der Wahrnehmungsmuster unterläuft und bewusst Unbehagen bereitet: Die Intimität zwischen Vater und Tochter befremdet, nicht zuletzt, wenn sie sich halbnackt an ihn schmiegt oder er ihr die Zunge reinigt. Sind wir Zeugen eines inzestuösen Verhältnisses? Gilt dieses Tabu für ein Roboterkind überhaupt? Und welcher Erinnerung folgen wir, wenn wir durch den ‹Bewusstseinsstrom› einer Festplatte navigieren?» Dominik Kamalzadeh, Der Standard
«Wollners komplexer, kunstvoll gestalteter, manchmal eigenwillig verwirrender Film wirft kühne Fragen zu Erinnerung, Geschlecht, Identität und Filmsprache auf.» «Screen»
«Die Regisseurin reiht sich in das Pantheon der kompromisslos intellektuellen österreichischen Formalisten wie Ulrich Seidl und Michael Haneke ein.» «Variety»
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