The Nine Lives of Tomas Katz
GB/Deutschland 2000, 87', DCP, E/d. Regie Ben Hopkins. Drehbuch Thomas Browne, Rob Cheek, Ben Hopkins. Mit Tom Fisher, Ian McNeice, Tony Maudsley.
Wie aus dem Nichts taucht am Tag einer Sonnenfinsternis in London ein Mann auf, der in die Gestalt anderer Menschen schlüpft. Chaos und mysteriöse Vorfälle sind die Folge, bis ein spirituell begabter blinder Polizeiinspektor und sein Assistent auf der astralen Ebene ermitteln und den drohenden Weltuntergang verhindern.
«Ein die Geschichte des Kinos und die Filmstile vom Stummfilm bis zum Videoclip zitierender experimenteller Spielfilm, dessen improvisiert wirkende Inszenierung hohe Anforderungen an die Aufmerksamkeit des Zuschauers stellt. Dieser wird dafür aber mit einem bemerkenswerten innovativen Filmerlebnis belohnt.» Lexikon des internationalen Films
Soweit die Filmkritik vor 22 Jahren, als ich den Film in einem kleinen Kino in Hamburg sah - gleich mehrmals, so begeisterte und verwirrte er mich zugleich. In Erinnerung bleiben mir bis heute: ein blinder Polizist, der mithilfe astraler Fähigkeiten eine Figur sucht, die aus einem Kanaldeckel nach London hinaufsteigt, um fortan mysteriöses Chaos zu stiften. Eine beschwörende Stimme aus den Lautsprechern der Londoner Subway, die alles und jeden in Trance versetzt, mich eingeschlossen. Und zwei Subjekte, die vor den Bildschirmen Hunderter Überwachungskameras sitzen und das, was sie dort sehen, einfach löschen.
Ich bin sehr gespannt, wie der Film heute auf mich wirkt, und würde mich sehr freuen, dies gemeinsam mit Ihnen, mit euch, herauszufinden.
So ganz in Luft auflösen wie die Tauben von London im Film werde ich mich aber nicht. Ich bleibe meinem Lieblingskino als Mitarbeiterin an der Bar oder als Moderatorin von Filmgesprächen verbunden.
Auf ein Neues!
Jeannette Wolf