The Long Day Closes
GB 1991, 85', Digital HD, E/e. Regie Terence Davies. Drehbuch Terence Davies. Mit Leigh McComack, Marjorie Yates, Anthons Watson, Nicholas Lamont, Ayse Owens.
In seiner lyrischen Hymne an die Kindheit kehrt Terence Davies auf das gleiche Terrain zurück wie in seinem preisgekrönten Spielfilmdebüt Distant Voices, Still Lives (1988). Diesmal konzentriert er sich auf seine eigenen Erinnerungen an das Aufwachsen in einer katholischen Arbeiterfamilie in Liverpool. Der elfjährige Bud (herzzerreissend gespielt von Leigh McCormack) findet in Kinobesuchen und in der Wärme des Familienlebens Zuflucht vor der Tristesse des Britanniens der 50er Jahre. Aber als er älter wird, beginnen die Qualen der Erwachsenenwelt, die beiläufige Grausamkeit von Mobbing, die Tyrannei der Schule und die Angst vor der Religion, in sein Leben einzudringen. Zeit und Erinnerung verschmelzen und verschwimmen durch Davies' flüssige Kameraführung; langsame Kamerafahrten, Schwenks und traumhafte Überblendungen verbinden sich zu der Welt von Buds Fantasie und dem verlorenen Paradies seiner Kindheit.
«Über die persönliche Bestandsaufnahme hinaus ein virtuos inszeniertes Traum- und Erinnerungsspiel, das an die Fantasie und Magie von (Kino-)Bildern und Musik appelliert.» Lexikon des Internationalen Films