Taste of Hope
Schweiz/Deutschland 2019, 70', DCP, OV/d. Regie Laura Coppens. Drehbuch Laura Coppens.
Im Jahr 2010 gab Unilever die Schliessung der profitablen Teeverarbeitungs- und Verpackungsanlage Fralib in Südfrankreich bekannt. Nach 1336 Tagen Widerstand feierten die Angestellten ihren Sieg gegen den multinationalen Konzern. Jetzt, mit der Übernahme des Unternehmens und der Produktion durch die Arbeitenden, hat ein neuer Kampf begonnen. Kann dieses alternative Projekt in einem übersättigten, hart umkämpften Markt rentabel sein?
«Es stellt sich aber die Frage, wie man im weltweit herrschenden rücksichtslosen Wettbewerb und Streben nach Profit planen, arbeiten und überleben kann. Einen Tag nach dem anderen, zum Beispiel. (…) Dies ist keine leichte Aufgabe, aber wie Taste of Hope sorgfältig und präzise zeigt, ist noch vieles machbar, wenn wir unser Verhältnis zu Produktion und Arbeit ändern. Anstatt auf grosse Gesten oder politische Aussagen konzentriert sich die Regisseurin auf die Arbeit mit der Kamera und einen durchdachten Schnitt, um zu verstehen, wie man neue Möglichkeiten der gemeinschaftlichen Existenz miteinander verknüpfen kann.» Giona A. Nazaro, Visions du réel
Laura Coppens ist Assistentin am Institut für Sozialanthropologie der Universität Bern. Im April 2016 zeigten wir von ihr das kollektive Filmprojekt zu Gender und Sexualität Children of Srikandi (2012), das an der Berlinale seine Premiere feierte und an zahlreichen Festivals lief. Taste of Hope wurde dieses Jahr am Festival Visions du réel Nyon mit dem Prix du Jury SSA/SUISSIMAGE ausgezeichnet.