Im iranischen Teil Kurdistans, nahe der Grenze zum Irak: Mit schweren Schultafeln beladen, ist eine Gruppe von Lehrern in den Bergen auf der Suche nach lernwilligen Schülern - eine zumeist vergebliche Mission. Zwei der Lehrer trennen sich von den anderen: Reboir trifft Kinder, die vom Schmuggel mit gestohlenen Waren leben; sie haben keine Zeit zum Lernen. Und Said stösst auf einen Treck älterer kurdischer Männer, die von einer einzigen jungen Frau mit Kind begleitet werden. Müde und hungrig suchen sie einen Weg über die Grenze zurück in ihre Heimat, aus der sie vor Jahren von der irakischen Armee grausam vertrieben wurden. Einer der Alten fürchtet zu sterben, bevor er die junge Frau, seine Tochter Halaleh, verheiratet hat. Said verliebt sich in Halaleh, aber er hat als Hochzeitsgeschenk nichts anzubieten als seine grosse schwarze Tafel.
Nach Sib - Der Apfel war Takhte siah der zweite Spielfilm von Samira Makhmalbaf und ein weiteres Meisterwerk des jungen, humanistischen und politisch engagierten Kinos aus dem Iran. Beim Festival von Cannes 2000 errang der Film den Prix du Jury und wurde zum bislang erfolgreichsten iranischen Film in den französischen Kinos.
«Mit einem unfehlbaren Sinn für das Detail, für Bildkomposition, Montage und Suggestion, aber auch für ironischen Humor, hat Samira Makhmalbaf einen ebenso aufwühlenden wie lyrischen Film geschaffen.» («Le Monde»)
«Man stelle sich ein absurdes Epos wie von Pasolini vor, an die iranisch-irakische Grenze verlegt, gedreht mit einem wachen Blick für die harsche Landschaft, und man kommt Samira Makhmalbafs Takhte siah schon recht nahe. Ihre Geschichte zweier umherziehender Lehrer, die Worte für Brot eintauschen wollen, mischt surreale Episoden mit realen Kriegs-Traumata. Ein politisch mutiger und künstlerisch faszinierender Film.» (Sight and Sound)