Synonymes
Frankreich, Israel, Deutschland 2019, 123', DCP, OV/d. Ab 16 J., Regie Nadav Lapid. Drehbuch Nadav Lapid, Haïm Lapid. Mit Tom Mercier, Quentin Dolmaire, Louise Chevillotte.
Ausgehend von seiner eigenen Biografie, erzählt Nadav Lapid von einem jungen Israeli, der von Tel Aviv nach Paris zieht in der Hoffnung, dass Frankreich und die französische Sprache ihn vom Irrsinn seiner Heimat retten werden. Mit seiner provokativen, irrlichternden Tragikomödie gewann Lapid als erster Israeli den Goldenen Bären der Berlinale.
«Yoav hat keinen guten Start in Paris. Die Wohnung, an deren Tür er klopft, ist leer. Als er dort ein Bad nimmt, werden seine Sachen gestohlen. Dabei ist der junge Israeli mit höchsten Erwartungen hierhergekommen. Er will so schnell wie möglich seine Nationalität loswerden. Israeli zu sein, ist für ihn wie ein Tumor, der herausoperiert werden muss. Franzose zu werden, bedeutet dagegen die Erlösung schlechthin. Um seine Herkunft auszulöschen, versucht Yoav zunächst, die Sprache zu ersetzen. Kein hebräisches Wort soll mehr über seine Lippen kommen. Das Wörterbuch wird zu seinem ständigen Begleiter. Die notwendigen Besuche bei der israelischen Botschaft nerven ihn, überhaupt sind Landsleute eine Belastung. Aber auch der Einbürgerungstest hat seine Fallstricke. Und das junge französische Paar, mit dem er sich anfreundet, hat sehr merkwürdige Ideen, wie ihm geholfen werden könnte. Basierend auf eigenen Erfahrungen, erzählt Nadav Lapid von der Schwierigkeit, neue Wurzeln zu bilden. Der Versuch, zu sich selbst zu finden, weckt die bösen Geister der Vergangenheit, und existenzielle Abgründe tun sich auf. Ein tragikomisches Puzzle, das seine Geheimnisse klug zu hüten weiss.» Berlinale