Basierend auf einem Einakter von Tennessee Williams (und einem Drehbuch von Gore Vidal), erzählt der Film die Geschichte von Catherine Holly, die auf Wunsch ihrer dominanten Tante einer Lobotomie unterzogen werden soll. Doch der Psychiater, der die Operation durchführen könnte, entscheidet sich, das Gespräch mit der Patientin aufzunehmen, und entdeckt ein skandalöses Familiengeheimnis. Mitte der Dreissigerjahre erstmals durchgeführt, wurde die Lobotomie – ein Schnitt im Gehirn, der Nervenbahnen und graue Substanz durchtrennt – euphorisch gefeiert, sie liess ihre Opfer jedoch meist schwerbehindert und pflegebedürftig zurück. Suddenly, Last Summer stellt sich offensiv gegen diese Praxis und begründet auch, weshalb: Häufig wurden schlicht unangepasstes Verhalten oder auch Homosexualität sanktioniert. Joseph L. Mankiewicz (der selbst gerne Psychiater geworden wäre) plädiert stattdessen in dramatischen Bildern und Rückblenden für die radikale Selbstaufklärung der Gesellschaft.