Strange Days
USA 1995, 145', 35mm, E/​d/​f. Regie Kathryn Bigelow. Drehbuch James Cameron, Jay Cocks. Mit Ralph Fiennes, Angela Bassett, Juliette Lewis, Tom Sizemore, Michael Wincott.
«Los Angeles, Ende Dezember 1999: In der Stadt tobt der Mob, die Polizei hat überall Strassensperren errichtet. Dem heruntergekommenen Ex-Cop Lenny Nero ist nicht nach Millenniumsfeiern zumute. Vergeblich bemüht er sich um seine Verflossene, die Rocksängerin Faith. Und in den Hinterzimmern schmieriger Bars dealt er mit sogenannten Clips. Dabei handelt es sich um die auf Mini-Discs gespeicherten Aufzeichnungen von Erlebnissen Dritter, die mittels entsprechender Technologie sowie einer Art Headset im Hirn eines Menschen mitgeschnitten und in dem eines anderen abgespielt werden. Wer einen Clip konsumiert, kann etwa einen Überfall mit anschliessender Verfolgungsjagd, den Sprung von einem Hochhaus oder wilden Sex erleben, ohne auch nur seinen Sessel zu verlassen. Legal ist so etwas nicht, weshalb Clips mit den unterschiedlichsten Sinneseindrücken für gutes Geld auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden. Als Nero gleich mehrere brisante Aufzeichnungen von sadistischen Verbrechen zugesteckt werden, gerät er immer tiefer in eine Schattenwelt voller Rassenhass, Paranoia und Gewalt. (…)
Wie es sich für die KonsumentInnen der virtuellen High-Tech-Droge SQUID (Superconducting Quantum Interference Device) anfühlt, wenn ein Clip Adrenalinschübe auslöst, zeigt die atemberaubende Eröffnungssequenz von Strange Days. Mit ihrem eigenwilligen Science-Fiction-Streifen ist Kathryn Bigelow einer der aufregendsten und visionärsten Filme der Neunzigerjahre gelungen, der auf einer ebenso simplen wie grandiosen Idee beruht und irgendwo zwischen Neo noir, Endzeit-Fresko und medienkritischem Diskurs anzusiedeln ist. Eine äusserst intelligente Meditation darüber, was wir mit Bildern und was Bilder mit uns machen.» Kino Xenix, Zürich
Vorstellung im Lichtspiel: Mi. 8.6. 20:00.
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