Kurzfilme von Skip Norman
90', OV. Regie Skip Norman. Drehbuch Skip Norman.
«Skip Norman gehörte dem legendären ersten Jahrgang der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) von 1966 an – zusammen mit Gerd Conradt, Harun Farocki, Holger Meins und Helke Sander. Er stellte seine experimentellen Dokumentarfilme in den Dienst der politischen Kämpfe seiner Zeit, wie die Mitstudierenden, mit denen ihn viele Kooperationen verbinden. Er untersuchte dabei aber die Wirkung vorgefertigter und abwesender Bilder, insbesondere vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen als Schwarzer Mann in einer weissen Kultur.» Arsenal Institut für Film und Videokunst
Riffi
1966, 16’
Ein emotionaler Dialog zwischen einem Mann und einer Frau, um die in einer 360–Grad–Fahrt eine Kamera kreist. Skip Normans erster Film an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) ist zugleich auch ein Prüfungsfilm, der darüber entschied, ob Norman auch weiterhin an der DFFB weiterstudieren durfte.
Blues People
1968, 18’
In Blues People geht es um zwei Aspekte der sozialen Struktur Amerikas. Zum einen um die Entwicklung einer Kunstform, die Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts innerhalb der unterdrückten afroamerikanischen Bevölkerung entsteht ― den Blues. Zum anderen wird der sexuelle Mythos thematisiert, der zur Unterdrückung von sexuellen Beziehungen zwischen «Schwarzen» und «Weissen» in der amerikanischen Gesellschaft beigetragen hat.
Skip Norman bezieht sich mit seinem Film auf LeRoi Jones’ (alias Amiri Baraka) Buch «Blues People», in dem dieser 1963 den Jazz und den Blues in seinem Einfluss auf die amerikanische Kultur untersucht. Musik galt oft als einzige Möglichkeit für Schwarze, sich in einer Weissen Kultur auszudrücken.
Cultural Nationalism
1969, 11’
Eine Winterlandschaft. Der Betrachter sieht in der Ferne einen Schwarzen Jungen, wie er ― durch den hohen Schnee stampfend ― direkt auf die Kamera zuläuft. Der Film hat die Länge seines Fussmarsches. Die Bilder sind mit einem Monolog des US-amerikanischen Bürgerrechtlers und Mitbegründers der Black Panther Party Bobby Seale unterlegt. Seale zitiert den französischen Psychiater, Politiker und Vordenker der Entkolonialisierung Frantz Fanon (1925–1961).
Texte: Deutsche Kinemathek / DFFB-Archiv
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