PAS DOUCE
FR/CH 2007, 84', DCP, F/d. Regie Jeanne Waltz. Drehbuch Jeanne Waltz. Mit Isild Le Besco, Steven De Almeida, Lio, Christophe Sermet, Yves Verhoeven, Es-telle Bealem.
Die junge Frédérique ist zornig auf die Welt. Sie kämpft mit Selbstmordgedanken, schiesst mit ihrem Gewehr im Wald jedoch den Schüler Marco an. Im Krankenhaus treffen die beiden wieder aufeinander. Bald entdeckt Frédérique Ähnlichkeiten zwischen sich und dem hitzköpfigen Jungen, der vorerst nicht ahnt, dass sie die Schuld an seiner Verletzung trägt.
«Die 22-jährige Pflegefachfrau Frédérique ist introvertiert und hadert mit ihrem Leben. La Chaux-de-Fonds engt sie ein, weshalb sie regelmässig in die Pedale tritt, um sich in der Natur zu beruhigen. Eines Tages wird der Teenager Marco mit einer Schusswunde ins Spital eingeliefert. Frédérique entdeckt, dass der junge Mann ihr ähnlich ist: misstrauisch, in sich selber gefangen und gewalttätig gegen alle, die sich ihm nähern. Marcos Hassausbrüche werden für Frédérique zur willkommenen Bestrafung für sich selbst. Der Spielfilm der Baslerin Jeanne Waltz wurde 2008 mit dem Schweizer Filmpreis für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Er wurde 2024 neu digitalisiert.» Solothurner Filmtage
«Die überzeugende Geschichte einer Selbstfindung und eines Neuanfangs in Form eines Kammerspiels, das von der aussergewöhnlichen Präsenz seiner Hauptdarstellerin lebt und zugleich die überschaubare Handlung lakonisch und lebensnah erzählt.» filmdienst.de
«Ich möchte mit dieser Geschichte einer stolzen, jungen Heldin, die glaubt, dass sie ‹vom Leben genug gesehen› hat, vor allem zeigen, wie sie es schafft, sich aus der selbst gestellten Falle zu befreien. Freds und Marcos Heldenhaftigkeit besteht darin, dass beide den Mut finden, sich anzupassen. Ich hatte eine Vorstellung davon, wie diese Krankenschwester allmählich zu einer erwachsenen Frau wird, die fähig ist, ihren Platz im Leben anzunehmen und auszufüllen. Eine wichtige Bedeutung hat dabei auch die Stadt: La Chaux-de-Fonds ist ein kleiner Uhrmacherort inmitten einer schönen Landschaft im Schweizer Jura, mit vielen Bars und endlosen Strassen, die sich in den Bergen verlieren – ein Ort, der nur aus rechten Winkeln besteht. Aus diesem Irrgarten der Kontraste muss Fred ihren Weg hinaus ins Freie finden.» Jeanne Waltz
Vorfilm
Plongeons
produziert von der Cinégram S.A. (CH 1936, 17’)
«Vom Skispringen bis zum Sprung in den Doubs: Der Film zeigt das sportliche Epos von Armand Girard. Die Landschaften des Jura dienen als Kulisse für seine Spitzenleistungen, die über Natur und Körperkultur hinausgehen.» Solothurner Filmtage