Vier Frauen brechen in Indien radikal mit den Traditionen ihres Dorfs, insbesondere mit den Regeln, die ihrer Unterwerfung dienen. In farbintensiven Bildern und mit den Stilmitteln von Bollywood hat die indische Filmemacherin Leena Yadav ein kraftvolles und sinnliches feministisches Drama realisiert.
Seit in den westlichen Medien immer wieder über spektakuläre Fälle von Gewalt gegen Frauen in Indien berichtet wurde, steigt in unserem Kulturkreis das Interesse daran, sich auch generell mit der Stellung der Frauen in der indischen Gesellschaft zu beschäftigen.
Leena Yadav erzählt in Parched von vier indischen Frauen, die im Herzen des kargen, ländlichen Landesteils Gujarat leben. Rani (Tannishtha Chatterjee) ist 32 und wurde schon mit 13 Jahren verheiratet. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie verwitwet und laut Tradition besteht ihre einzige Aufgabe im Leben nur noch darin, ihren Sohn Gulab (Riddhi Sen) grosszuziehen. Als sie eine Frau für ihn sucht, ändert sich ihre Sicht auf die Dinge. Lajjo (Radhika Apte) wiederum möchte unbedingt ein Kind bekommen und davon kann sie selbst ihr eigener, alkoholsüchtiger Ehemann nicht abhalten. Für die wunderschöne Tänzerin und Prostituierte Bijli (Surveen Chawla) scheinen jedoch die Tage ihrer Schönheit gezählt - und das könnte sogar tödlich für sie werden. Beobachtet werden die drei Frauen von Janaki (Lehar Khan), der neuen Frau von Gulab. Mit gerade einmal 15 Jahren wird sie in eine Erwachsenenwelt voller Feinde geworfen. Dann kommt die eine Nacht, in der sich die Leben von allen für immer verändern werden.