Parada
Parada
Serbien 2012, 115', DCP, OV/d. Ab 14 (16) J., Regie Srdjan Dragojevic. Drehbuch Srdjan Dragojevic. Mit Nikolas Kojo, Milos Samolov, Hristina Popovic.
Grenzüberschreitungen werden in The Parade zum komödiantischen Prinzip. Das wilde Spiel mit Klischees und Stereotypen wurde in Serbien und in den Nachbarländern zum überraschenden Publikumserfolg. Hier verbinden lebensrettende Massnahmen an einem Gangster-Pitbull zwei Welten, trifft Old-School-Machismo auf schwulen Einrichtungswahn, Homophobie auf exaltierte Geschlechterinszenierungen, hier bilden die alten Feinde – Serben, bosnische Muslime, Kosovo-Albaner und kroatische Kriegsveteranen – zusammen mit Schwulen-Aktivisten eine utopische Truppe. Gemeinsam wird man zum Himmelfahrtskommando auf Mission Impossible, will Nationalisten und Neonazi-Organisationen trotzen und dem erneuten Versuch einer Gay Pride Parade zum Erfolg verhelfen. Srdjan Dragojevićs Film ist ein Blick auf schwules (Über-)Leben in Serbien und ein Streifzug durch eine immer noch angeschlagene, zerrissene Gesellschaft, deren Fronten sich noch Jahre nach dem Krieg ziemlich erstarrt gegenüberstehen. Und wie es sich für eine richtige Komödie gehört, schwebt die Tragik der Wirklichkeit über der turbulenten Handlung. Die skurrile Komödie war der Publikumshit der Berlinale und gewann den Panorama- Publikumspreis.