Pamfir
UA 2022, 102', DCP, Ukrainisch/d/f. Ab 16 J., Regie Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk. Drehbuch Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk. Mit Oleksandr Yatsenyuk, Stanislav Potyak, Solomiya Kyrylova, Olena Khokhlatkina, Myroslav Makoviychuk, Ivan Sharan.
Um seine Familie zu retten, muss sich ein Mann seiner kriminellen Vergangenheit stellen: In seinem Erstling verbindet der ukrainische Filmautor Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk Genre-Elemente mit Folklore. Packend, wild und immer überraschend.
Westukraine, am Vorabend des traditionellen Winterkarnevals. Leonid, den alle Pamfir (Stein) nennen, kehrt nach Monaten der Arbeit im Ausland zu Frau und Sohn zurück, die er bedingungslos liebt. Als sein Sohn das Gebetshaus in Brand setzt, hat Pamfir keine Wahl: Obschon er sich geschworen hat, nicht mehr zu schmuggeln – was in dieser Region, die von einem Potentaten namens Orestes beherrscht wird, Tradition hat –, nimmt er einen letzten Auftrag an, um die Schuld zu begleichen. Die Folgen sind dramatisch.
«Der Film war längst fertiggestellt, als der Krieg in der Ukraine losbrach. Trotzdem wirft das aktuelle Geschehen zwangsläufig einen Schatten auf die Geschichte von Gewalt, Betrug und Korruption im Niemandsland an der Landesgrenze. Es sind durchaus klassische Thriller-Versatzstücke, die in der Auseinandersetzung zwischen dem geläuterten Schmuggler Pamfir, der noch einen ‹letzten Job› zu erledigen hat, und den lokalen Kriminellen zum Einsatz kommen. Spannender aber als die Handlung ist die visuelle Dramaturgie, die Feuerkatarakte, Nebellandschaften und paganistische Rituale mit starken Farben in Szene setzt und die Aura einer archaischen Tragödie beschwört.» Thomas Miessgang, Viennale