ON BECOMING A GUINEA FOWL
ZM 2024, 95', DCP, OV/d/f. Regie Rungano Nyoni. Drehbuch Rungano Nyoni. Mit Elizabeth Chisela, Susan Chardy, Henry B.J. Phiri.
Rungano Nyoni (I Am Not a Witch) legt mit ihrem in Cannes prämierten Zweitling eine bitterböse Abrechnung mit der Vergangenheit einer sambischen Grossfamilie vor. Ein faszinierender Film, oszillierend zwischen magischer Komödie und surrealem Sozialdrama.
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Rex 22
Spätabends auf dem Heimweg von einer Verkleidungsparty stösst Shula auf einer verlassenen Landstrasse auf den Leichnam ihres Onkels. Während der darauf folgenden Beerdigungszeremonie bringen Shula und ihre Cousinen nach und nach die verborgenen Geheimnisse der Familie ans Licht – ihre Tanten hätten diese lieber gleich mit dem Onkel begraben.
«In Rungano Nyonis surrealer Vision eines Sambias der Mittelklasse, in dem die Etagenbetten eines Studentenwohnheims in Plastik drapiert sind, verschmähte Verwandte in einem leeren Swimmingpool schlafen müssen und Trauernde in der Dunkelheit eines Stromausfalls jammern, ist Shula nach aussen hin ruhig und vernünftig, selbst wenn sie ihren Glitzerhelm trägt. Sie weint nicht ein einziges Mal. Doch ihre ruhige Miene täuscht über den Aufruhr unter der Oberfläche hinweg, der aufzubrechen beginnt, als die Familie eintrifft und ihre eigenen verschütteten Erinnerungen zurückkehren. Dazu gehört ein Ausschnitt aus einer Kindersendung über das Perlhuhn, einen bunten Vogel, der andere Tiere warnt, wenn ein Raubtier in der Nähe ist. Aber liegt die Gefahr in der Vergangenheit, begraben mit den Toten, oder ist sie noch gegenwärtig, unter denen, die ihre Geheimnisse schützen? Obwohl überwiegend nachts gedreht, steigert sich On Becoming a Guinea Fowl zu einem alptraumhaften Höhepunkt, der sich im vollen und schrecklichen Licht des Tages abspielt.» Geneviev Yue