Not Me - A Journey With Not Vital
Schweiz 2020, 78', DCP, OV/d. Ab 16 J., Regie Pascal Hofmann. Drehbuch Pascal Hofmann. Mit Not Vital.
Nach seinem Film über Daniel Schmid Le chat qui pense hat sich Pascal Hofmann mit einer weiteren grossen, kosmopolitischen Figur aus dem Bündnerland beschäftigt. In seinem verspielten Essay über und mit Not Vital verstrickt er den Künstler in einen Dialog über die Kunst, das Grosswerden und das Kindbleiben und nimmt das Publikum mit auf eine Reise hinein in Leben und Werk eines eigenwilligen Geistes.
«Not Vital, der renommierte Engadiner Künstler mit schwarzem Hut, hat mehr erreicht, als er es sich je erträumt hat. Seine Werke entspringen stets seiner Kindheit in den Bergen und sind doch über alle Kontinente verteilt. Sie spiegeln seine Sehnsüchte nach Wundern und echten Abenteuern. Regisseur Pascal Hofmann nimmt uns mit auf einen soghaften Streifzug durch Raum und Zeit mitten hinein in das faszinierende Denken und Schaffen dieses eigenwilligen Geistes. Beim Versuch, den schwer fassbaren Künstler zu umgreifen, treten der Porträtierte und der Autor in einen sinnlichen Dialog und begeben sich vom kleinen Bündner Dorf Sent aus auf eine sanft entrückte Spurensuche über Peking, Niger und Patagonien bis zum Mond und ins innere Selbst.» Zurich Film Festival
«Generell funktioniert die Künstlerbiografie so, dass das Genie etwas malt oder meisselt und dabei flucht, bis das Meisterwerk steht, und dann kommen Sammler und Kuratoren, und es gibt Interviews in die Kamera. In der Annäherung an den Bündner Weltstar Not Vital, gedreht von Pascal Hofmann, ist das alles anders, der Künstler fragt sich sogar irgendwann, wieso er den Wahnsinn eigentlich mitmacht – mit dem Kamelkopf durch Peking, was soll das? Es soll eben das sein: ein Experiment mit der Kunst und über das Leben, ein verdrehter Versuch, in dem der Regisseur, der sich fragt, was er hier bewerkstelligt, genauso eine Rolle spielt wie das Schaffen von Not Vital. Eine – seine? meine? – Geschichte übers Grosswerden und Kindbleiben, fantastisch gefilmt und schön finster verstrahlt. Wieso können nicht alle Dokumentarfilme so sein?» Pascal Blum, «Tages-Anzeiger»
«Not Vital ist sowohl Kosmopolit als auch Eigenbrötler, ein Mann von Welt und ein Bündner Urgestein, er vereint Widersprüche und wenn er eines nicht ist, dann ist es angepasst. An einem Portrait über ihn mitzuwirken interessierte ihn lediglich dann, wenn etwas «Neues» und «Eigenständiges» entstehen würde. Das Geschichtenerzählen, die Überhöhung und die Verdichtung – alles auch Stilmittel in Vitals künstlerischem Repertoire – wurden so zu meinem Wegweiser. (...) Es sind oftmals kindliche Träume und Sehnsüchte, die uns zeitlebens Antrieb bleiben. Not Me folgt der Frage, welche Rolle diese in Vitals Schaffen spielen. Er selber sagt dazu: ‹Ein freier Mensch ist vielleicht einer, der seine Träume realisieren kann. Wenn ich an meine Kindheit denke, so fühle ich mich umso freier, je mehr Träume von damals ich verwirklichen konnte. Ich wollte weggehen, seit ich sieben war. Oder Bildhauer werden. Aber absolute Freiheit, das gibt es nicht.›» Pascal Hofmann