Nitrate Kisses
USA 1992, 67', 16mm, E. Regie Barbara Hammer. Drehbuch Barbara Hammer.
Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche nach verlorenen Bildern schwuler und lesbischer Kultur und verbindet dabei deutsches und amerikanisches Archivmaterial aus den Dreissigerjahren mit einem zeitgenössischen Blick auf vier homosexuelle Paare.
«Hammers erster Langfilm ist zugleich erster Teil ihrer Trilogie der ‹Invisible Histories›. Er handelt davon, wie (Film-)Geschichte gemacht wird, vor allem von wem, und wer dabei ausgelassen wird: Nitrate Kisses ist eine Erkundung der Unterdrückung und Marginalisierung der LGBT-Community nach dem Ersten Weltkrieg. Hammers archäologische Spurensuche ist multiperspektivisch erzählt, sie fokussiert auf Lebens- und Begehrensformen, die immer noch – auch innerhalb der Community – zensuriert sind. Das Kameraauge weidet sich an der Schönheit des Alters zweier Frauen* beim Sex, verleiht dem Diversen performative Kraft: Women of Color, ein S/M-Paar und ein ‹black and white gay male couple› erfüllen wider den moralischen Motion Picture Code von 1930 den Kader. Eine poetisch investigative Studie in Footage-Fragmenten, die zeigt, dass Kategorien nicht immer funktionieren. Im Gegenteil: Es sind Boxen, in die nur die wenigsten passen.» Katharina Müller & Christiana Perschon, film.at
Vorstellung im Lichtspiel: Mi. 18.5. 20:00.