«Man stelle sich vor, ein Wissenschafter flieht vor einer Wolke. Nur das, eine Wolke und ein Forscher, der durch den nächtlichen Wald davonrennt. Diese Szene kommt vor in Night of the Demon (1957) von Jacques Tourneur. An ihr kann man schon vieles von dem ablesen, was sein Kino so fantastisch macht. Es steckt voller eindringlicher Schauerbilder rund um Ängste, die tief aus dem Unbewussten zu kommen scheinen. Vernunft und Übersinnliches, Licht und Schatten kollidieren hart. Oft ist die Hauptfigur auf sich allein gestellt, als sei sie verdammt oder verhext. Nur bleibt das, was ihr zustösst, letztlich unerklärlich, weil der Plot nie ganz aufgeht. Und wenn wir bei der Wolke bleiben, dann hat man jetzt auch eine Vermutung, woher die Autoren der Fernsehserie Lost die Idee zu ihrem Rauchmonster gehabt haben könnten.» (Pascal Blum, «Der Bund»)
«Jacques Tourneurs Night of the Demon ist so etwas wie das finale Meisterwerk des phantastischen, Grauen bescherenden Genres traditioneller Gangart. Eine exorbitante Entdeckungs- und Bekehrungsreise in die okkulten Abgründe hinter der geografischen Fassade von Merry Old England, an der Seite des knochentrockenen US-Wissenschaftlers Dana Andrews, der an die Ratio glaubt wie der Boxer ans Knockout. Irgendwo zwischen dem Marmor des British Museum, den Steinen von Stonehenge und den nächtlichen Schienensträngen von Clapham Junction beginnt sich langsam, aber endgültig das Magnetfeld des Unheils aufzubauen. Es gebiert poetische Dauernacht, durch die die schrecklichsten Blitze zucken werden, den Skeptikern zur heilsamen Strafe, den Hypnotisierten des Kinos zur heillosen Lust.» (Harry Tomicek, Österreichisches Filmmuseum Wien)