Muriel ou le temps d’un retour
FR/IT 1962, 116', DCP, F/e. Regie Alain Resnais. Drehbuch Jean Cayrol. Mit Delphine Seyrig, Jean-Pierre Kérien, Nita Klein.
Aus Handlungsfragmenten setzt Alain Resnais die Tragödie mehrerer Leben zusammen, die auf Selbstbetrug und Halbwahrheiten gebaut sind.
In Boulogne sur mer, in ihrer Wohnung, die ihr Laden ist, wartet eine Antiquitätenhändlerin nervös auf einen Mann, den sie einst liebte und seit fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen hat.
«Einer der gewagtesten Filme von Alain Resnais, sowohl in seiner Form mit einer elliptischen Montage und einer zwölftönigen Musikpartitur (Hans Werner Henze) als auch in seinem Inhalt: Er konfrontiert die Trivialität der Gegenwart mit den Traumata der Geschichte – einer der wenigen Filme, die die Folter in Algerien thematisieren – in einer Stadt, deren Banalität er betont und deren Struktur er ebenfalls dekonstruiert. ‹Enfin, c'est pourtant nous qui nous sommes aimés – Schliesslich sind wir es doch, die sich lieben›, lautet Delphine Seyrigs Replik, die den Ton des Films angibt. Für diese Rolle erhielt sie den Volpi-Pokal für die beste Schauspielerin bei den Filmfestspielen in Venedig.» Le cinématographe, Nantes