«Luisita ist eine Theaterbesucherin, die sich als Zuschauerin masslos in den schönen Schauspieler Javier verliebt. Dieser glaubt nicht mehr an die grosse Liebe und folgt Luisita nur in der Absicht, ihre Wohnung übernehmen zu können. Der Beginn ihrer Abenteuer ist vom Misstrauen Luisitas geprägt und von den Täuschungen Javiers. Dann entdeckt er die innere Schönheit von Luisita, verliebt sich abgrundtief und idealisiert sie. Die beiden suchen sich, sind von einander magisch angezogen und trauen den Dingen doch nicht ganz. Nach einem Zeitsprung erleben wir eine Liebesgeschichte, die 2020 angesiedelt ist und aus der Feder von Javier stammt. Was ist es, was dereinst zählen wird? Und wie finden wir aus heiklen Situationen heraus? Das ist magische lateinamerikanische Erzählkunst. Eine (über)sinnliche Erfahrung. Nicht alles ist das, als was es uns erscheint», lautet ein zentraler Satz in Madrigal. Fernando Pérez tastet in seinem Film die fliessenden Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum ab, also zwischen dem, was ist, und dem, was man sich denkt. Er löst die Grenzen auf und erzählt die Geschichte einer unmöglich erscheinenden und dann umso intensiver gelebten Liebe, gestaltet als Traumgedicht ans Theater und ans Leben. Madrigal ist eine Seherfahrung, in die einzutauchen sich lohnt, weil Fernando Pérez uns vor Augen führt, wie sehr wir alle Spielende und Betrachtende sind, innen und aussen. Wie schwierig es häufig ist, das eine vom anderen zu trennen. Am Ende finden sich in seinem Film Bühne und Wirklichkeit in einem Bild des Aufbruchs, sind innen und aussen eins geworden.» (Walter Ruggle)