Lola Pater
Frankreich 2017, 95', DCP, F/d. Ab 16 J., Regie Nadir Moknèche. Drehbuch Nadir Moknèche. Mit Fanny Ardant, Tewfik Jallab, Nadia Kaci, Véronique Dumont, Bruno Sanches, Lucie Debay.
Fanny Ardant, eine der Ikonen des französischen Autorenkinos, spielt im Drama von Nadir Moknèche eine aus Algerin stammende Transsexuelle. 25 Jahre nachdem sich Farid in Lola verwandelt und Frau samt Kind verlassen hat, kehrt ihr Sohn in ihr Leben zurück – und wendet sich in Abscheu ab.
«Nur Ardant habe diese Figur spielen können, hat der Regisseur öffentlich verlauten lassen. Tatsächlich trägt Ardants Präsenz diesen Film über weite Strecken und bewahrt einer Figur, die ins Groteske kippen könnte, die Würde: Dieser Stolz bei allen Verletzungen, diese Energie und diese Sinnlichkeit – ein Anklang an Zeiten, als Ardant auf der Leinwand nur auf dem Bett sitzen und die Strümpfe ausziehen musste, um das Publikum zu elektrisieren. Sie elektrisiert, es sei offengelegt, auch in Natura noch immer: mit 68 Jahren so geheimnisvoll und schön wie die Nacht, eine Frau, die ihre inneren Widersprüche akzeptieren gelernt hat. Sie wirkt so verletzlich wie souverän, brennt für Ideen wie ein Kind und nennt sich selbst im nächsten Atemzug illusionslos.» (Urs Bühler, NZZ)