La haine
Frankreich 1995, 98', Digital HD, F/d. Regie Matthieu Kassovitz. Drehbuch Matthieu Kassovitz. Mit Vincent Cassel, Hubert Koundé, Saïd Taghmaoui, Abdel Ahmed Ghili, Solo, Joseph Momo.
Anschliessend Filmgespräch mit Yannis Maviaki aka Z The Freshman; Moderation: Katharina Altas.
Ein Morgen in irgendeinem Sozialbau-Ghetto in einer Banlieue von Paris. Nach einer Nacht voller Gewalt zwischen der Polizei und einer Gruppe Jugendlicher herrscht Ausnahmezustand. Ein 16-Jähriger ringt mit dem Tod, nachdem er in einem Verhör brutal zusammengeschlagen wurde. Die Jugendlichen Hubert, Said und Vinz stehen an vorderster Front im Kampf gegen die Polizei. Es ist ein Tag, der ihr Leben verändern wird.
«La haine schlug ein wie eine Bombe. Die Banlieue der Weltstadt Paris und ihre Protagonisten waren plötzlich da – in Schwarz-Weiss, Juden, Muslims und Schwarze geeint, wütend, aber unwiderstehlich cool. Diese Jugendlichen würden nicht mehr verschwinden, das machte La haine dem hinterletzten Vorgestrigen klar. Hier kam die Gewalt der Jungs gegen die strukturelle Gewalt. Und das französische Kino, dieses Weltkulturerbe erster Güte, schien plötzlich von unerwarteter Seite bedrängt – und bereichert. Selbst die kulturellen Referenzen wurden auf den Kopf gestellt. Der Film bezog sich auf Repräsentationen der Pop-, Hip-Hop- und Massenkultur und zitierte ‹Les inconnus›, das Komikertrio der Zeit, mit legendär gewordenen Fernseh-Sketchen. Auch die ästhetisierten TV-Bilder von Strassenschlachten, zu denen Bob Marley singt, liessen niemanden ganz kalt, der oder die selber gern mal an eine Demo ging. ‹Jusqu’ici tout va bien›, und Vincent Cassel wurde zum Star.» Kino Xenix Zürich