
In the Soup
In New Yorks Lower East Side steht ein einzelnes, abbruchreifes Haus. Darin wohnt Adolpho Rollo (Steve Buscemi), ein überambitionierter Filmemacher, dem das Wasser bis zum Hals steht. Es hapert gewaltig mit seinem künstlerischen Erfolg. Und da die Barfardi-Brüder aufgrund der ausstehenden Miete langsam ungemütlich werden, lässt er sich dazu herab, sich für die TV-Show «The Naked Truth» von Produzent Monty (Jim Jarmusch) nackt interviewen zu lassen. Doch damit nicht genug: Auch die schöne, von Rollo rasend verehrte Nachbarin Angelica (Jennifer Beals) bringt ihm keinerlei Aufmerksamkeit entgegen. Da entschliesst er sich, sein letztes Geld in ein Inserat zu stecken und sein 500-Seiten-Skript zum Verkauf anzubieten. Joe (Seymour Cassel), ein lebensfroher alternder Gangster, bietet ihm einen Tausender, ohne eine Seite gelesen zu haben, und verkündet optimistisch: «Lass uns deinen Film machen, Junge!» Rollos anfängliche Skepsis weicht schon bald einer pragmatischeren Haltung. Und so sieht er sich immer tiefer in Joes Machenschaften verstrickt, was ihn allerdings Angelica näher bringt. Doch das Ganze führt unweigerlich ins Debakel.
Alexandre Rockwells rührend-komische Geschichte der Freundschaft zwischen einem brotlosen Independent-Filmer und seinem Förderer und «Produzenten» wartet mit massgeschneiderten Rollen für Steve Buscemi und Seymour Cassel auf. Ein humorvoll-poetisch inszenierter Schwarz-Weiss-Film, der wirkt wie ein frisches Bad nach einem schwülen New Yorker Sommertag.
René Moser