Il mangiatore di pietre
Schweiz 2018, 109', DCP, I/d. Ab 12(12) J., Regie Nicola Bellucci. Drehbuch Marco Colli, Davide Longo, Hans W. Geissendörfer. Mit Luigi Lo Cascio, Vincenzo Crea, Ursina Lardi, Bruno Todeschini, Leonardo Nigro, Antonio Zavatteri.
Nicola Bellucci (Grozny Blues) hat Davide Longos Bestseller «Der Steingänger» verfilmt. Ein herber, aufrüttelnder Film, der angesichts der Flüchtlingsproblematik brisant und aktuell ist.
In einem abgelegenen Tal im Piemont findet der frisch aus dem Gefängnis entlassene, ehemalige Schmuggler Cesare (Luigi Lo Cascio) die Leiche seines Neffen Fausto. Die beiden haben einst zusammengearbeitet. Dies endete jedoch, als Fausto begann mit Drogen zu handeln. Unter der Leitung von Kommandant Boerio (Leonardo Nigro) nimmt die örtliche Polizei die Aufklärung des Mordes auf und schon bald gerät Cesare ins Visier der Ermittler. Nur die Mailänder Kommissarin Sonia di Meo (Ursina Lardi) schaut hinter die Fassade. Drogen und Kriminalität sind auch in der neuen Generation ein Thema. Sergio (Vincenzo Crea), ein Junge aus dem Dorf, will um jeden Preis der Enge des Tals entrinnen. Durch Zufall entdeckt Sergio auf der Alp zurückgelassene Flüchtlinge und sucht bei seinem Vorbild Cesare Hilfe. Widerwillig stimmt Cesare zu, dem Jungen beim Schleusen der Flüchtlinge über die Berggrenze zu helfen. Doch der Plan gerät unerwartet in Gefahr.
Ein harter und herber Film noir, der einem die Kehle zuschnürt und zwei Perspektiven zeigt: die des Schleppers und Menschenhändlers Cesare, und die des jungen Sergio, der auf dem Weg ist, ein Mann zu werden. Im Hintergrund, wie ein griechischer Chor, die Trostlosigkeit einer alpinen Bergwelt, die unwiderruflich dem Verfall überlassen ist. Dazwischen, fast wie ein Fragezeichen, steht die Gruppe von Flüchtenden in Erwartung ihres Schicksals.