Hounds of Love
Hounds of Love
Australien 2016, 104', DCP, E/d. Ab 16 (16) J., Regie Ben Young. Drehbuch Ben Young. Mit Emma Booth, Ashleigh Cummings, Stephen Curry.
Ein Muss für Genre-Fans: Der Australier Ben Young hat ein beeindruckendes Debüt realisiert, einen intelligenten, abgründigen Psychothriller von quälender Spannung und zugleich morbider Schönheit. Herausragend ist die Besetzung, perfekt der Soundtrack.
Perth, Australien. Während der 80er-Jahre ist die Idylle der Vorstadt ungetrübt, selbst als mehrere junge Frauen spurlos verschwinden. Die 17-jährige Vicki (Ashleigh Cummings) ist das nächste Objekt der Begierde, das vom Serienkiller-Paar John (Stephen Curry) und Evelyn (Emma Booth) White entführt wird. Je länger Vicki gefangen ist, desto mehr erkennt sie die Beziehungsstruktur ihrer Peiniger und ihre einzige Chance: Sie muss beide gegeneinander ausspielen. In der ausweglosen Enge des Hauses an Ketten gefesselt und den Misshandlungen ihrer Entführer gnadenlos ausgeliefert, setzt sie alles daran zu entkommen.
Ben Youngs beeindruckender Spielfilmerstling basiert auf dem realen Fall von David und Catherine Birnie, die in den Achtzigern vier junge Frauen aus Perth entführten und töteten, bevor ihr fünftes Opfer entkommen konnte und sie von der Polizei verhaftet wurden.
«Evelyn ist eine durch die psychische und physische Gewalt ihres Mannes vollkommen gebrochene Frau (wobei John in einer Szene ausserhalb des eigenen Hauses selbst als machtloses Würstchen entlarvt wird). Ihr Wunsch, irgendwann mit Johns Hilfe ihre Kinder zurückzubekommen, die ihr weggenommen wurden, wiegt so stark, dass sie ihm sogar die Opfer für seine sexuellen Folterfantasien besorgt (und anschließend hinter ihm den Dreck wegräumt). Zugleich ist sie aber auch krankhaft eifersüchtig auf die gefesselten jungen Frauen, weil John ihnen mehr Aufmerksamkeit schenkt als ihr (er darf sie deshalb auch nur quälen, aber nicht mit ihnen schlafen). Ben Young hält seine Kamera gefühlt die Hälfte der Spielzeit allein auf das Gesicht von Emma Booth – und wir können es ihm nicht verdenken! Die Schauspielerin liefert eine ebenso abgründige wie wahrhaftige darstellerische Tour de Force.» (Filmstarts.de)