HEAVENLY CREATURES

«Peter Jacksons Film basiert auf einem realen Mordfall, der in den 50er-Jahren in Neuseeland einen Skandal auslöste, und stellt eine willkommene Abwechslung zum Splatter von Bad Taste und Braindead dar. Anstatt sich auf den finalen Gewaltakt zu konzentrieren, erforscht der Film die überhitzte Begegnung zwischen zwei Teenagern: der cleveren, eingebildeten Juliet (Winslet) aus einer wohlhabenden englischen Familie und der pummeligen, zunächst eher introspektiven Pauline (Lynskey), einem Mädchen aus der Arbeiterklasse. Die Besessenheit der beiden von Büchern, Mario Lanza, dem furchteinflössenden Orson Welles und anderen ‹Heiligen› führt dazu, dass sie ihre eigene ‹Vierte Welt› erschaffen, eine mittelalterliche Fantasie mit königlicher Romantik und blutigen Intrigen; doch als ihre Eltern beschliessen, dass die Freundschaft ‹eigensinnig› und ‹ungesund› ist, führt Schrecken über die bevorstehende Trennung dazu, dass die Tagträume in die Realität einzudringen – mit tödlichen Folgen.

Jacksons Film zeichnet sich durch die Intensität der geheimnisvollen Beziehung der Mädchen aus. Auch wenn die hektischen Kamerabewegungen, mit denen der berauschende Rausch ihrer frühen Begegnungen vermittelt werden soll, irritieren, ist das Gefühl des klaustrophobischen Eintauchens in private Geheimnisse spürbar. Mit Überzeugung gespielt und mit fiebriger Lebendigkeit geschrieben und inszeniert.» TimeOut